Sortierung umschalten zurück

ThemaHolzgebäude im Freien - Wer hat Erfahrung?6 Beträge
RubrikGebäude
 
AutorPete8r L8., Konradseuth / 275481
Datum08.11.2005 21:559950 x gelesen
Hallo in die Runde,



nachdem der GB-Markt meistens nur Kunststoff-Gebäudebausätze kennt, wären Modelle echter Schweizer Holzhäuser - (ich fahre nach Vorbild der RhB..) - sicher eine optische Bereicherung.

Leider fehlt mir die Zeit, entsprechende Holzgebäude selbst herzustellen. Von einigen Hersteller habe ich jedoch sehr schöne Holzhäuser im Angebot gesehen (Lar....de, HH und Häuptli-CH). Hat jemand Erfahrung beim Bau und der Praxistauglichkeit von Gebäuden aus Holz bei Außenanlagen? Was muß beim Zusammenbau besonders beachtet werden? Welche Farben bzw. welche Nachbehandlung eignet sich um einen dauerhaften Schutz zu sichern. Was muß bei der Platzierung beachtet werden (aufsteigende Nässe etc.).



Herzlichen Dank für Eure Tips!



Gruß,

Peter

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorErns8t R8., Winterthur / 275523
Datum09.11.2005 18:058848 x gelesen
Guten Abend Peter

Ich kann dir nicht als Experte antworten. Aber zwei Gebäude aus Holz habe ich, ein WC-Häuschen (Fertigmodell) und einen kleinen Schuppen (Selbstbau).

Das WC-Häuschen besteht tw. aus sehr dünnem Holz, z.B. die Dachschindeln. Diese haben unheimlich Wellen geworfen, nur schon als ich versuchte, das Modell mit einem Acryl-Klarlack wetterfester zu machen. Seither nehme ich es nur bei absolut trockenem Wetter nach draussen. Ich vermute, dass der verwendete Klebstoff nicht sonderlich geeignet war. Der Schuppen hat ein Dach aus echten Tonziegeln, die den Holzunterbau wohl etwas schützen. Den Schuppen habe ich mit wasserfestem Holzleim zusammengeklebt. Er steht bei jedem Wetter draussen, ausser wenn längere Schlechtwetterperioden angesagt sind. Als Grundplatte habe ich eine wasserfeste Spanplatte verwendet. Zudem steht er auf einer kleinen Granitplatte, früher war diese von Erde umgeben, heute von Kies. Seither verkriechen sich weniger Schnecken im Gebäude. Sonst aber nahm der Schuppen auch in der Erdumgebung kaum Schaden.



Gruss

Ernst

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorRüdi8ger8 S.8, Ruderting / 275540
Datum09.11.2005 20:019085 x gelesen
Hallo Peter,



ich habe aus Holz (Firma will ich nicht nennen) einen Bahnsteig, einen Güterschuppen und dieses Jahr einen Bahnhof gebaut (Bausätze). Ich habe das Holz - ziemlich dünn und sperrholzartig, aber dafür sehr detailliert - zwar mit allen möglichen Schutzanstrichen innen und außen versehen, aber der letzte Winter mit 4 - wöchiger Schneebedeckung hat doch arg zugesetzt. Beim Bahnsteig habe ich die Bahnsteigplatte aus wetterfestem Holz und 3-facher Schutzlackierung neu aufgebaut. Der Schuppen ist quasi ein Totalschaden. Ich habe nun Bahnhof und Bahnsteig mit kleinen Ventilatoren ausgestattet, die Luft absaugen, weil die Feuchtigkeit besonders innen ein Problem ist, und im Winter werde ich alles mit einem großen Planendach abdecken.

Wenn du schon mit Holz bauen willst, was im Grunde eine tolle Sache ist, musst du unbedingt annähernd wetterfestes Holz nehmen und mehrfach lackieren.

Bilder vom Bahnhof findest du unter www.passauer-volksbuehne.de unter "Interna", dann "Bühnenfest 2005"



Grüße aus Niederbayern

Rüdiger

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorK. M8ich8ael8 F.8, Dresden / 275562
Datum10.11.2005 19:098911 x gelesen
Hallo Peter,

auch ich hatte schon Häuser aus Holz auf meiner ehem. Anlage stehen.

Zum Teil standen sie 4 Jahre "immer draußen".

Diese Häuser hatte ich damals aus einfachem Sperrholz (4 mm) gebaut und teils mit PONAL - Express und Heißklebesticks oder auch Baukleber verleimt.

Die Dächer waren aus Plaste von POLA.

Als Grundplatte verwendete ich "wasserdichte/-abweisende" MDF-Platten.

Mit entsprechender Grundierung und Lackierung haben sie auch lange Regenzeiten gut überstanden.

Wichtig war aber, daß keine stehende Nässe ans Gebäude kam.



Seit vorrigem Jahr habe ich eine NEUE Variante von "Holzbauten" entdeckt und baue seit dem auf diese Art.

Für den nächsten Einsatz auf meiner Neuen Anlage (50 x 6 mtr.) werden etliche Bauten auf dieser Basis entstehen.

Als Holz nehme ich Multiplex-Sperrholz (ein wasserfest verleimtes Holz) in den Stärken von 4 bis 8 mm.

Holz läßt sich gut sägen, fräsen oder lasern - finde ich zumindest.

Verklebt werden die Teile mit PONAL - Super 3, einem wasserfesten Kaltleim (transparent nach der austrocknung).

Zur Stabilisierung klebe ich innen an den Ecken Holzleisten von 15x10 mm.



Die Gebäude werden innen und außen mit Acryl-Grundierung behandelt.

Nach trocknung wird außen ein Putzgrund aufgetragen.

Dieser enthält ganz feinen Quarzkies und dadurch wird die Oberfläche "leicht rauh".

Auch das Dach (ebenfalls aus diesem Sperrholz) wird so behandelt.

Die Außenwände streiche ich dann mit Seidenmattem Acryllack oder mit etwas dickeren angerührten Flex - Fliesenkleber (ca. 2 mm dick auftragen).

Aus 1,5 mm Messingdraht habe ich mir verschiedene Formschablonen zusammen gelötet, wie z.B. Mauerwerk/Ziegelsteine, Bruchsteine klein o. groß u.u. .

Diese Schablone habe ich dann in den noch feuchten Fliesenkleber gedrückt und dadurch eine optisch schöne "Gebäudewand" erhalten.

Nach austrocknen des Fliesenklebers wurden die "einzelnen Steine" mit Acryllack (seidenmatt) angemalt.

Die eingedrückten Fugen bleiben dann hell und sehen wie Mörtel aus.

Die Dächer habe ich reihenweise mit Flexkleber oder Baukleber bestrichen (besser gesagt eine kleine Wurst aufgetragen) und darauf gebrannte Ziegel aus Ton (von bloxx) geklebt.

Auf die Dachziegel habe ich einen farblosen Mattlack gesprüht.

Die Gebäude habe ich dann auf 10 mm MDF-Platten verschraubt bzw. geklebt.



Die Gebäude sehen Super aus und Feuchtigkeit macht ihnen nichts, nur stehende Nässe "muß nicht sein !".



(Ein Bild von meiner Burg, die ich z.B. nach diesem Verfahren gebaut habe, kannst du dir auf der HP von Jens Heinke, (Ostsächsisches Gartenbahntreffen

2004), anschauen.)



Bei weiteren Fragen -

mail an mich.



Mit gartenbahnerischen Grüßen



Micha

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 275594
Datum11.11.2005 14:068704 x gelesen
Moin,



die Frage nach Freilandtauglichkeit von Holz taucht immer wieder in Foren auf. Im Prinzip kann geeignetes Holz hunderte von Jahren in freier Wildbahn überstehen.



Die Eingangsfrage ging allerdings mehr in die Richtung, ob die Holzbausätze nach RhB Vorbildern diverser Hersteller den Unbilden des hiesigen Wetters widerstehen.



Man sollte eigentlich erwarten, dass die Hersteller das bereits in Langzeittest ausprobiert haben und dem Kunden entsprechende Erfahrungen zu Verarbeitung, geeigneten Leimen und zu Schutzlacken mit auf den Weg geben.



Viele Bausätze werden aus Sperrholz gefertigt. Da gibt es unterschiedliche Qualitäten. Pappelholz oder Gabun zieht beispielsweise wesentlich mehr Feuchtigkeit als Birkensperrholz. Wenn dann noch Frost dazukommt, kann ein Gebäude schnell zerstört sein.

Ein Problem sind oft die verwendeten Klebstoffe, mit denen die einzelnen Schichten verleimt sind. Die können sich innerhalb weniger Monate durch Feuchtigkeit auflösen. Es gibt natürlich auch spezielle, teure Sperrholzarten, die im Boots- oder LKW-Bau eingesetzt werden, die ewig halten.



Sperrholzgebäude in freier Wildbahn müssen sehr aufwendig gegen Feuchtigkeit versiegelt werden. Speziell Fugen und Kanten. Innen und aussen. Im (Holz-) Fachhandel gibt es die entsprechenden Tinkturen und (meist) kompetente Beratung.



Meine eigenen Sperrholzbauten, in die ich alle nur machbaren Fehler eingebaut habe, haben nur ein paar Jahre überlebt. Falsche Kleber, falsches Holz falsche Lasuren bz. Imprägnierungen, ungeeignete Farben.



Die Sperrholzwagen, z.B. von der Lasergang oder von TD Design, stehen manchmal wochenlang draussen und haben inzwischen eine natürlich Patina bekommen. Allerdings sind sie gut belüftet, Staunässe und Kondensfeuchtigkeit, der Feind jeden Holzes, kann sich nicht bilden. Ähnliches gilt für Modelle die in Naturholzleisten-Bauweise hergestellt worden sind.



Seit geraumer Zeit verwende ich für Freilandholzbauten bessere und geeignetere Holzqualitäten. Brücken und Trestles aus billigem Baumarktleisten sind mir innerhalb weniger Jahre weggegammelt. Die Erfahrung haben ein paar Kollegen von mir ebenfalls gemacht. Da hatten wir an der falschen Ecke gespaart. "Billig kann teuer werden"







Bei der Brücke in der Abbildung ist für Schwellen und Balken unbearbeitetes Merantiholz von www.esser-modellbau.de verwendet worden.

Die Verschalung am Brückenkopf ist aus Resten einer alten Fichtenleisten-Trestle Brücke hergestellt worden. Sie sind mit Arylkleber auf eine Styrodurplattre geklebt worden um sie vor Feuchtigkeit von der Rückseite zu schützen.

Man erkennt deutlich, wie die Umwelteinflüsse die Farbe des Holzes im Verlauf der Zeit verändern. Die Brücke ist im April eingebaut worden nachdem sie bereit 9 Monate zu Testzwecken im Garten stand. Die Schwellen mit dem Stahlgleis sind im Juli gelegt worden. Das Foto ist Anfang Oktober gemacht worden.



Mein Freund Karl Willert im Erzgebige mit den langen harten Wintern, verwendet seit Jahren für Freilandbauten fast nur noch Eichenholz. Aber die Geschmäcker und Brieftaschen sind halt verschieden.



Gut Holz



Otter 1

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorJens8 H.8, Bautzen / 275598
Datum11.11.2005 14:488753 x gelesen
Geschrieben von Kurt Michael Fendler (Ein Bild von meiner Burg, die ich z.B. nach diesem Verfahren gebaut habe, kannst du dir auf der HP von Jens Heinke, (Ostsächsisches Gartenbahntreffen

2004), anschauen.)





anbei das besagte Bild







Jens Heinke (hkb)

die HKB

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 08.11.2005 21:55 , Konradseuth
 09.11.2005 18:05 , Winterthur
 09.11.2005 20:01 , Ruderting
 10.11.2005 19:09 , Dresden
 11.11.2005 14:06 , D - Krähwinkel
 11.11.2005 14:48 , Bautzen
zurück


Gartenbahn-Forum / © 1996-2016, www.jmayer.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt