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ThemaChemische Keulen im Modellbau10 Beträge
RubrikUm- / Eigenbauten
 
AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 281214
Datum14.05.2006 12:518065 x gelesen
Moin,



aus Anlass der aktuellen Kleberei Diskussion in anderen Threads, beginne ich mal ein neues Thema.



Viele von uns haben sicherlich ein paar Anekdoten zu brennenden Küchen, verätzten Körperteilen, verpfuschten Farbkombinationen, verklebten Fingern usw. auf Lager.



Nebenbei sind dabei schon einige Gestaltungstechniken entdeckt worden, die in Modellbau-Kreisen weitergereicht werden.



Ich lege mal eine meiner Neuentdeckungen vor:





Alle Photorechte: JZ



Den überzeugenden Grünspan Farbton hat die Kupferplatte durch ein nächtliches Bad in einer Essig/Salz Lösung erhalten.



Natürliche Methoden der Rostdarstellung kann man überall mehr oder weniger im Netz nachlesen.Nicht so verbreitet dürfte die Methode sein, als Bindemittel Eiweiss zu verwenden. Dadurch kann man die Echt-Rostpartikel auch später noch mit entsprechnden Chemikalien, z.B. der "Schaefer" - Beize, behandeln, was eine gute 3-D Oberfläche ergibt.



Wer hat weitere "Chemische Keulen" auf Lager. Wer färbt mit Zwiebeln, Kaffee, Altöl oder Tee? Wer "altert" mit Aceton? Das ergibt prima Runzeln auf Luran S. Wie bekommt man gewollte Risse im Lack?



Grüße



Otter 1





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AutorBros8ch 8H., Winsen Luhe / 281215
Datum14.05.2006 13:077324 x gelesen
Geschrieben von Jürgen Wie bekommt man gewollte Risse im Lack?





2 Lacke übereinander sprühen, die sich von der Formel her nicht vertragen.



Kunstharz oder Acryl z.B.



Hier bei den Fenster- und Türrahmen mal extra gemacht.

Vor Einbau erst mit Kunstharzlack in silber - dann mit anderem Lack in roter Farbe besprüht.

Das gab dann dieses schöne Muster.







www.williwinsen.de Modellbahn HP

www.lasergang.de gelasertes in 1:22,5 und 1:13,3

www.eisenbahn-modulbau.de Shop

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AutorOliv8er 8Z., Wien / 281217
Datum14.05.2006 17:307130 x gelesen
Sorry, da kann ich noch nicht mitreden.

Meine bisherigen "Alterungsversuche", waren alle ungewollt und sind eher schiefgegangen ...

Aber ich bin jedesmal von diversen Alterungen beeindruckt!



Das mit dem Eiweis hab' ich auch noch nicht gehört - ich nehme aber an, wetterfest wird das erst, wenn man mit Klarlack versiegelt?!



lg

Oliver

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AutorWilh8elm8 D.8, Mödling / 281218
Datum14.05.2006 17:516968 x gelesen
Servus Harad und Otter1

Da gibt es einen Reisslack den man auf die "Grundfarbe" aufträgt und danach den Reisslack darüber, darauf eine "Deckfarbe". Die Deckfarbe reisst nach dem trocknen auf und bei den Rissen kommt die Grundfarbe durch.

Siehe diese Seite ganz unten

http://www.vowinckel.de/neuheiten/servietten/servietten.htm

Vlg Willy

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AutorStef8an 8K., Leverkusen / 281219
Datum14.05.2006 17:557105 x gelesen
Hallo Oliver!



Eiweis ist ein toller Kleber! Was mit Eiweiß sehr gut zusammenarbeitet sind mineralische Farbpigmente. Für den "Outdoor"-einsatz würde ich auf eine Lackierung mit Klarlack nicht verzichten.

Ich hatte ein unerfreuliches Ergebniss mit verschiedenen Spraylacke. Zuerst einen Nitro-verdünnten auf das Modell gesprüht, und danach einen Aceton-verdünnten Spraylack. das gab ekelhafte Runzeln, die ich mit einem Holzspatel abschbte und dann wieder mit der Acetonfarbe übersprühte. Das sah dann aus, wie eine ausgebesserte Stelle in Original.

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AutorWilh8elm8 D.8, Mödling / 281220
Datum14.05.2006 19:057183 x gelesen
Hallo Stefan!

Eiweiß wird ja auch schon ewig in der Malerei verwendet(Tempera).

Die italienischen Eitemperamalerein gehören zu den gegen äußere Eiflüsse widerstandsfähigsten Bildern, die es gibt!!!!

Im Hühnerei ist der eigentliche Klebstoff das Albumin, welches sich zu 12% im Eiklar befindet. Was die Meisten nicht wissen ist, in der Eidotter befindet sich mehr Albumin ca 15%. Eiweiß wird bei ca 70° fest, aber auch durch bloße Belichtung!Es ist im festen Zustand wasserunlöslich. Bei frischen Aufstrich kann es durch Alaunzugabe ebenfalls wasserunlöslich gemacht werden!

Vlg Willy

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 281223
Datum15.05.2006 09:417148 x gelesen
Moin,



Geschrieben von Wilhelm DanzingerDie italienischen Eitemperamalerein gehören zu den gegen äußere Eiflüsse widerstandsfähigsten Bildern, die es gibt!!!!



Da bin ich ja beruhigt, das der Eiweißtipp nicht als totale Spinnerei abgetan wird. Was für die Alten Meister gut war, ist für uns hier und dort halt auch noch brauchbar.



So Reiß- oder Krakelierlacke gibt es im Fachgeschäft für Künstlerbedarf. Ich glaube, die Serviettentechniker hatten das auch mal im Angebot.



Mir ist voriges Jahr mal versehentlich ein "abblätterner Farbe Effekt" gelungen.





Alle Photorechte: JZ



Dickere Acrylfarbe Baumarkt Dose) mit Nitroverdünnung als Malmittel. Das Ergebnis kam innerhalb weniger Stunden. Eigentlich ein derber Fehler, aber für manche Effekte sehr brauchbar. Das "misslungene Werk muss dann natürlich noch mit einem entspechenden Lack fixiert werden.

Etwas auf Wasser- oder Spiritusbasis richtet keinen weiteren Schaden an.



In meinem Beispiel war das Ergebnis natürlich eher ärgerlich und ich musste alles wieder abschleifen und noch mal von Vorne anfangen. Aber ich denke, die meisten "Entdeckungen" entstehen eigentlich aus Fehlern oder Verirrungen. Umwege erweitern gewissermassen die Ortskenntnisse.



Grüße



Otter 1

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 284714
Datum07.11.2006 18:017237 x gelesen
Moin,



so langsam brechen die langen Winterabende an. Hier und dort wird schon wieder fleissig gepinselt und gefeilt. Sogar die ollen Rostkamellen werden wieder ausgebuddelt.



Ich habe gerade ein Foto von meiner umgebauten Regner Lok gefunden.

Das ist möglicherweise die farbliche Gestaltung der Holzteile für den einen oder anderen "Naturmaterialien-Bastler interessant.





Alle Photorechte: JZ



Das Geheimnis der Kesselfarbe heisst : Salatdressing !! Da der Kessel heiß wird, wollte ich mit möglichst wenig Lösungsmitteln arbeiten. Man weiß ja nie, was man da um die Bronchien geblasen bekommt.



Die Kessel-Verkleidung besteht aus handelsüblichen Kaffeerührlöffen von der Metro (1000 Stück, 3 Euro) . Darauf ist eine Balsamico Rosso / Hanföl Sauce, (Verhältnis 2 : 1) aufgepinselt. Statt Hanföl kann man natürlich auch jedes andere kaltgepresste Öl verwenden. Jedenfalls kein Öl, welches man zum Braten verwenden würde.



Nach dem Anheizen des Kessels färbt sich die Tunke im Verlauf der Zeit zu einem dunklen rötlich-braun. Mit Zeit meine ich 5 - 6 Mal anheizen. Das Rezept kann man übrigns auch zur Pflege von Weichholzmöbeln verwenden. Dann natürlich mit normalem, farblosem Essig.



Auf Holzteilen, die nicht von der Kesselwärme erreicht werden, bearbeitet man die Sauce einfach dezent mit einer Lötflamme. Das gibt interessante Schattierungen. Das Öl zieht gut ins Holz ein und ergibt einen dezenten Seidenmattglanz. Wenn man will, kann man alle paar Jahre nachölen.



Viel Spaß



Otter 1



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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 284716
Datum07.11.2006 18:186999 x gelesen
Moin,



Geschrieben von Otter 1 .Sogar die ollen Rostkamellen werden wieder ausgebuddelt.



Für Rostlutscher, die sich nicht an irgendwelchen Alchemistereien verschleissen wollen, kann ich die Produkte von Modern Options empfehlen.

http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/x/shp/oxbaseshop/cl/alist/cnid/PMD



Ich habe die Sachen Anfang dieses Jahrhunderts mal in der GARTENBAHN vorgestellt. Gibt es bei diversen Fachhändlern.



Viel Spaß



Otter 1

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AutorOliv8er 8Z., Wien / 284732
Datum08.11.2006 11:276820 x gelesen
Servus!

Gefällt mir ausnehmend gut - wirkt absolut natürlich - besser als imho so mancher Farbauftrag!

lg

Oliver

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 14.05.2006 12:51 , D - Krähwinkel
 14.05.2006 13:07 , Winsen Luhe
 14.05.2006 17:51 , Mödling
 14.05.2006 17:30 , Wien
 14.05.2006 17:55 , Leverkusen
 14.05.2006 19:05 , Mödling
 15.05.2006 09:41 , D - Krähwinkel
 07.11.2006 18:01 , D - Krähwinkel
 07.11.2006 18:18 , D - Krähwinkel
 08.11.2006 11:27 , Wien
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