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ThemaGießharz / Resin Teile im Modellbau16 Beträge
RubrikEinsteigerfragen
 
AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 281755
Datum17.06.2006 09:258968 x gelesen
Moin,



seit Jahren werden im Modellbau Teile oder komplette Modelle aus Gießharz angeboten.



Meine Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern aus dem In- und Ausland sind sehr unterschiedlich. Manche Teile behalten seit Jahren anstandslos ihre Form, andere haben sich nach einiger Zeit verzogen. Nicht nur unter freiem Himmel, wo man das eventuell auf Temperatuerschwankungen oder UV Licht schieben könnte, sondern auch friedlich in der dunklen Werkstattschublade.





Alle Photorechte: JZ Verzogees Wellblech, verzogener Wagenrahmen



Teile die bereits verzogen oder verbogen geliefert wurden, liessen sich normalerweise in heißem Wasser wieder in Form bringen. Bei verbauten Einzelteilen ist das normalerweise nicht möglich.



Die Eigenschaften von Gießharzen / Resins scheinen sehr unterschiedlich zu sein. Manche sind saugfähig, andere sehr glatt. Einige wirken elastisch, andere wiederum sehr spröde. Manche sollen UV-bestängig sein, andere nur wieder temperaturbeständig in gewissen Grenzen. Die Modellhersteller oder Händler geben normalerweise keine Auskunft über ihre verwendeten Materialien.



Mein Frage wäre, auf was muss ich achten, um Enttäuschugen vorzubeugen.

Wer hat Erfahrugen mit unterschiedlichen Gießharzen? Welche Grundierungen sind angemessen und brauchbar?



Grüße



Otter 1



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AutorWilh8elm8 D.8, Mödling / 281756
Datum17.06.2006 12:428387 x gelesen
Servus Otter 1!

Vielleicht hilft Dir dieser Link weiter! Zumindest ist etwas mehr über Resin zu lesen, als sonst üblich!

http://pmc-bodensee.de/workshop/resin.html



Vlg Willy

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 281761
Datum17.06.2006 21:178121 x gelesen
Moin Willy,



Besten Dank für den Link. Ähnliches kann man auch bei Wikidingens nachlesen. Für unsere Praxis gibt er wenig her, zudem er noch zu DM-Zeiten geschrieben ist.



Viele Gießharzfirmen verwenden einen leichten Unterdruck bei der Verarbeitung. In der Praxis ergibt das keine Blasen in der Abformung und sehr scharfe Abbildungskonturen. Vielleicht verhindert das spätere Verformung.





Alle Photorechte: JZ



Hier mal ein Beispiel von G. Gawron Unterwagen, Modelle die in Lasergangkreisen sehr populär sind. Die sind per Unterdruck gegossen und scheinen seit Jahren die Form zu behalten.



In diesem Forum scheint niemand Erfahrung mit Gießharz zu haben. Weder positive noch negative. Nu ja, kann man halt nix machen.



Grüße



Otter 1

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AutorWilh8elm8 D.8, Mödling / 281762
Datum17.06.2006 23:248020 x gelesen
Servus Otter 1!

Ja, die geringe Erfahrung mit diesem Harz ist vermutlich auf Grund der einschlägigen Beschreibungen der Resin-Modelle zurück zu führen. Auch ich habe immer angenommen, daß Resin für den Freilandbetrieb nicht tauglich ist. Zumindest steht das meist bei den Gebäudemodellen dabei!(bedingt tauglich)

Ich kann auch nicht sagen ob es so ist, weil ich einfach die Verwendung von Resin-Harz vermeide. Aber vielleicht hat da jemand im Forum gute Erfahrung damit gemacht. Natürlich ist mir schon klar,daß es bei schönen Wetter keine Probleme gibt. Angeblich soll das bei Regen nicht so der Fall sein??!! Daher verwende ich für meine kleinen Güsse Weismetall, was für Rahmen und größere Konstruktionen nicht in Frage kommt!

Vlg Willy

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282809
Datum28.08.2006 18:028154 x gelesen
Moin,



in vielen Fach-Zeitschriften werden zunehmend scheinbar nur noch die Pressetexte der Hersteller abgeschrieben. Eigene Erfahrungen der jeweiligen Autoren scheinen immer seltener vorzuliegen.



Ich bin vor einigen Monaten auf eine ausgeprägte Möhre reingefallen. Das Modell sollte eigentlich so aussehen:





Bild von : www.muellamodels.com



Das Zubehör im Maßstab von 1 : 24 ist ausgezeichnet verarbeitet. Aber Teile der Hütte sind für den Modell-Alltag unter aller Sau. Der Boden sieht bei mir nach einigen Monaten im Regal derzeit so aus:





Alle Photorechte: JZ



Das verzogene Dach kann man im ersten Beitrag dieses Threads bewundern.

Der Hersteller hüllt sich auf meine Anfrage in Schweigen. Da habe ich wohl mal wieder 100 Dollar plus NK in den Wind geschossen.



Ich hoffe, die Kunden hiesiger Gießharz Modelle, hatten etwas mehr Glück mit ihren Anschaffungen. Es gibt einige interessante Modelle auf dem Markt, aber von Langzeiterfahrungen habe ich bisher noch nie gelesen.



Nach meinen diversen Erfahrungenmit Gießharz/Resin-Produkten werde ich znehmend mißtrauischer, ob das Material für Gartenbahnzwecke auf Dauer geeignet ist.



Grüße



Otter 1



Otter 1

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AutorFran8k K8., Oberentfelden / 282811
Datum28.08.2006 19:157959 x gelesen
Hallo Otter 1



Du bist doch ansonsten der Spezialist für wunderschön "vergammelte"

Bahnen. Wie mir scheint, passt sich der Kunstharz in Deinem Regal automatisch

an die Umgebung an ... ;-)



Na ja, Spass beiseite.

Das ist ärgerlich. Nach dem positiven Bericht im GBP habe ich schon

mit einer Anschaffung geliebäugelt. Danke für den Hinweis.



Viele Grüsse

Frank

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AutorWilh8elm8 D.8, Mödling / 282812
Datum28.08.2006 22:147989 x gelesen
Hallo Otter 1!

Habe seinerzeit, als diese Resin- Gebäudebausätze auf den Markt kamen schon gelesen, daß diese bedingt Freilandtauchglich sind. D.h. man sollte sie bei Regen und Schneefall keinesfalls im Freien lassen. Der Kunststoff dürfte recht " grobporig" sein und Nässe aufnehmen.Habe daher diesen Kunststoff nicht in Verwendung!

Vlg Willy

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282816
Datum29.08.2006 00:137907 x gelesen
Moin,



Geschrieben von Wilhelm DanzingerDer Kunststoff dürfte recht " grobporig" sein und Nässe aufnehmen.Habe daher diesen Kunststoff nicht in Verwendung!



Ich habe Gießharzteile mit sehr unterschiedlicher Oberflächenbschaffenheit bearbeitet. Manche waren sehr glatt und haben kaum Farbe angenommen, mussten also grundiert werden, andere wirkten eher saugfähig.



Das Muella Resin nimmt die Farbe sehr gut an. Scheint also zu der porösen Variante zu gehören. Speziell Schattierungen und Farbabstufungen lassen sich sehr leicht aufbringen.





Alle Photorechte: JZ



Ich finde das Zubehör sehr gelungen.Der kleine Maßstab von 1 : 24 fällt kaum auf, zudem kaum jemand die Normen von Gemüsekisten oder Dosen im Kopf haben wird. Die Figur hinter dem Stand stammt von Schuco aus dem Rennautozubehör.



Vor einer Stunde hat Mr. Muella mir geschrieben. Er meinte, er hätte noch nie davon gehört, dass sich seine Sachen verziehen würden. Aber wenn, könnte man die Teile in ein heißes Wasserbad stellen und mit einem Gewicht beschweren. Dann würden sie wieder gerade.



Ich werde meinem Modell lieber einen Holzfußboden legen und das Wellblechdach aus einer Blechbüchse zurecht schneiden. Dann wird das schon gehen. Das Obst und Gemüse wird wohl seine Form behalten.



Grüße



Otter 1

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AutorRain8er 8S., Schkeuditz / 282817
Datum29.08.2006 00:288037 x gelesen
Hallo,



Gießharze sind ein weit dehnbarer Begriff. Soweit ich informiert bin, ist Resin eine Handelsbezeichnung der Firma Wacker.

Die meisten Kleinserien-Hersteller in Deutschland verwenden Polyurethan-Harze und da gibt es normalerweise überhaupt keine Probleme. Zwei mir bekannte Hersteller von Bausätzen von Gebäude-Modellen dimensionieren die Wandstärken auch so, das es keinen Verzug gibt bzw. arbeiten mit Verstrebungen. Bei meinen eigenen Produkten ist mir auch nicht bekannt, das es Verzug gab. Selbst bei meinen Dachplatten gab es noch nie Probleme.



Nun ist es aber auch eine Frage, was andere Hersteller für Werkstoffe verwenden. Ein derartiger Verzug wie bei Otters Fahrgestell kann bei Polyurethan nicht vorkommen. Verziehen können sich nur kleine und dünnwandige Teile unter extremer Hitze, z.B. schwarz lackiert in voller Sonne. Problematisch wird das Ganze aber, wenn Hersteller Füll- und Farbstoffe verwenden. Damit werden die physikalischen Eigenschaften stark beeinflußt.



Polyurethan-Harze sind im Freien ohne Bedenken verwendbar. Nach einer richtigen Farbgebung nehmen sie keine Feuchtigkeit auf. Dafür gibt es in der Praxis genug Beweise.



Das gilt alles aber eben nur für richtig verarbeitete Polyurethan-Harze. Diese werden von vielen, aber scheinbar nicht von allen, Kleinserien-Herstellern verwendet.



Viele Grüße

Rainer

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282831
Datum30.08.2006 11:207999 x gelesen
Moin Rainer,



Geschrieben von Rainer SchaeferDie meisten Kleinserien-Hersteller in Deutschland verwenden Polyurethan-Harze und da gibt es normalerweise überhaupt keine Probleme



Vielen Dank für Deine Ausführungen. Da kann man sich nur wünschen, dass Hersteller vermehrt klarer beschreiben, welches Gießharz/esin sie verwenden.



Die RS-Modelle verwende und schätze ich natürlich sehr gerne seit Jahren:





Alle Photorechte: JZ.



Die sind sauber und blasenfrei abgegossen. Da hat sich auch nichts verzogen.



Gestern bin ich auf eine Wbseite von Strassenbahn Modellbauern hingewiesen worden, die oft Gießharz verwenden.



http://www.strassenbahnmodelle-2m.de/html/resin-modelle.html



.



Dort scheint man ebenfalls keine Probleme mit Gießharzen zu haben. Es ist übrigens eine wunderschöne Seite zum Thema Strassenbahnen. Einen Teil der Modelle konnte man dieses Jahr in Schkeuditz bewundern.



Tom Muella, der Hersteller des Gemüsestandes mit dem verzogenen Boden und Dach, schickt mir jetzt eines seiner Gebäude für einen Langzeittest. Das nene ich mal guten Service am Kunden.



Seine Ausstattungsteile und Figuren kenne und schätze ich seit Jahren. Wo findet man z.B. einen Waschzuber mit Waschbrett? Oder meisterlich gestaltete Baumstümpfe, ein Detail welches Waldbahner selten nachbilden?



http://muellascalemodels.com/



Zusätze in Gießharz müssen nicht zwangsläufig zu Lasten der stabilität gehen. Ich habe hier Muster von meinem Freund Ralph Brammer. Der hat dem Gießharz eisenpilver zugesetzt, um das Gewicht von Chassi zu erhöhen.

Ich werde ihn mal nach dem Rezept fragen.



Grüße



Otter 1

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AutorRolf8 R.8, Villa Castorpe / 282832
Datum30.08.2006 12:268233 x gelesen
Hallo zusammen,



also bei den Straßenbahnmodellen bin ich erstaunt wie groß die aus Resin gegossenen Bauteile sind. Eventuell kann uns Rainer Schäfer etwas darüber mitteilen welche Modellgrößen möglich sind. Vor Jahren habe ich auf einer Messe in Hamburg die Herstellung von Ruderbooten in 1:100 beobachtet, die Verarbeitungszeit vom Harz lag um eine Minute. Bei den großen Bauteilen würde mich die Fertigungsmethode schon interessieren.



Bei Muellascale habe ich jetzt auch gesehen woher die Idee zu dem Gebäude von Otter`s Backpfeifenshop kommt, eine tolle Seite.



Viele Grüße von Rhein und Ruhr



Rolf Recker



Dampf ist kein Teufelszeug

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282836
Datum30.08.2006 14:388096 x gelesen
Moin,



Geschrieben von Rolf ReckerBei den großen Bauteilen würde mich die Fertigungsmethode schon interessieren.



Da kannst Du einfach auf der Strassenbahnhomepage nachlesen. Formenbau usw. wird dort reichlich illustriert beschrieben.



Es gibt auch temperaturbeständige Gießharze im Handel.Die Britische Kastenlok im gleichnamigen Thread ist aus Gießharz. Das Gehäuse wurde sogar auf einem Livesteam Antrieb angeboten. Habe allerdings vergessen, von wem. In der GARTENBAHN war mal eine Werbe-Anzeige.



Wahrscheinlich gibt es im durchnormierten Deutschland sogar Din Normen für die verschiedenen Gießharze im Handel.



Geschrieben von Rolf ReckerBei Muellascale habe ich jetzt auch gesehen woher die Idee zu dem Gebäude von Otter`s Backpfeifenshop kommt, eine tolle Seite



Das erste Firmengebäude (Es gibt inzwischen reichlich Zweigstellen) von Otter´s Backpfeifenverlag wurde nach einem Plan von Ted Stinson aus Holz gebaut, der der Zeitschrift GARDEN RAILWAYS vor Jahren beilag. Es ist die Notunterkunft von Lobster/Hummerfischern aus Maine.



Auf Grund der großen Nachfrage wird nächstes Jahr in Schkeuditz auf der Kreativmeile vermutlich ein 3-stöckiges Fabrikgebäude mit Bahnanschluss

stehen. Die Fenster sind heute von der Laserschmiede H. Brosch geliefert worden.



Vielleicht mache ich aber auch welche aus klarem Gießharz. Bei RS-Modelle gibt es jetzt preisgünstiges Silikon für den Formenbau im Angebot.



Grüße



Otter 1

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AutorRain8er 8S., Schkeuditz / 282837
Datum31.08.2006 02:007960 x gelesen
Hallo Rolf,



das ist eine sehr komplexe Frage, die man nicht pauschal beantworten kann. Möglich ist fast alles, aber man muß vieles dabei beachten. Das Gießen in einer offenen Form (nach oben offen) ist recht leicht. Beim Abformen gehen die Luftblasen nach oben und beim Gießen auch. Da sind auch sehr große Formen bzw. Teile möglich. Die Harze von wirklich guten Herstellern gibt es auch als L - langsam härtende Varianten. Da liegt die Topfzeit bei ca. 7 Minuten. Rein Theoretisch kannst Du da große Gebäudeteile gießen, das Anrührgefäß muß nur groß genug sein.

Schwieriger wird es aber bei geschlossenen Formen oder Teilen mit starken Hinterschneidungen. Hier ist es günstig, wenn man schon das Silikon beim Abformen entlüften kann. Manche arbeiten mit Staubsauger oder Handpumpen aus dem Sex-Shop (!). Richtig Punkte bringt aber nur eine Vakuumpumpe und ein ordentlicher Exsikkator aus dem Laborbedarf. Ansonsten kämpfst Du ständig mit Luftblasen. Blasen in der Form sind natürlich auch Blasen am fertigen Teil.

Ich kann nur jedem raten, in Kunstharz nur einfache Teile in offenen Formen abzugießen, wie z.B. Gebäudeteile oder Achsblenden. Alles andere ist doch recht kompliziert und man bezahlt viel Lehrgeld. Beim privaten Bastler steht dann der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen, denn die Anschaffung einer gewissen Ausstattung ist unumgänglich.

Für Fahrzeugteile würde ich generell das Gießen mit Weißmetall empfehlen. Man hat zwar bei den Formen auch das Problem mit den Blasen, aber das Gießen ist etwas einfacher und die Teile haben Stabilität. Eine gute Grundausstattung bekommt man bei Selva und Material u.a. auch bei mir.



Abschließend noch eine wichtige Sache: Urmodelle mussen immer eine nicht saugende Oberfläche haben ! Teile aus Holz müssen z.B. versiegelt werden und bei Teilen aus Styropor oder Weich-PVC ist auch Vorsicht geboten. Gutes Silikon dringt in die kleinsten Ritzen ! Wichtig ist auch die Verwendung eines Silikonfreien Trennmittels, sonst gibt es später bei den fertigen Teilen Probleme bei der Lackierung (Gießteile aus Kunstharz). Der letzte Satz trifft natürlich nicht bei Teilen aus Weißmetall zu.



Viele Grüße

Rainer

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AutorGott8fri8ed 8B., Göttingen / 282842
Datum31.08.2006 18:057953 x gelesen
Hallo *-bahner!

Zwar habe ich mit der Beständigkeit von Gießharzen im Freiland keine Erfahrung, möchte aber hinweisen auf Erfahrungen beim Abformen von Bauteilen mit Si-Kautschuk:

Ist der Kautschuk noch unbekannt, sind Vorversuche mit variierender Härtermenge (bei gleicher Temperaur des Materials und des Raumes) anzuraten.

Wichtig ist ein stabiles Behältnis zu schaffen, in das der Kautschuk gegossen werden soll: Kästen aus Holzbrettern mit Nut und Feder kann man auf der Innenseite ölen (Trennmittel) und von aussen mit Sikautschuk aus der Kartusche verbinden/abdichten. (Nach dem Entformen dient der Behälter zur Aufnahme der Gußform.)

Kautschuk-Reste (z.B. aus alten Formen) können Sockel bilden, auf die das abzuformende Modell gestellt werden kann. Das Modell ist so zu plazieren, dass möglichst wenige Flächen waagerecht liegen. Die Bildung von Hohlräumen kann manchmal durch Schichtweises Gießen und Umlagerung verhindert werden.

Die Planung der Gussform muss allerdings immer das Entformen berücksichtigen. Schichtguss kann dazu dienen, Trennflächen z. B. aus Polyethylenfolie einzubauen. Ebenfalls die Lage und Größe von Gußloch und Entlüftungsloch zu planen, diese können durch Kegel aus Plastilin dem Modell aufgesetzt werden; die Position zum Abformen muß nicht auch die optimale Position zum Abgießen sein.

Meinen alten Elektro-Rasierapparat mit schwingendem Scheerkopf habe ich soweit demontiert, dass der Antriebszapfen des Schwingkopfes frei heraussteht. Gerät einschalten und vibrierenden Zapfen an den Behälter drücken mobilisiert die Luftblasen und erleichtert deren Aufsteigen. Das funktioniert auch sehr gut bei Gießen des Harzes.

Ist das Modell erst einmal vollständig mit Kautschuk bedeckt, können feingeschnittene Reste vorsichtig in die Gießmasse gedrückt = recyclet oder in die einzufüllende Masse eingerührt werden.

Wer mit Kautschukmasse spart (Größe des Behältnisses), bezahlt das mit Rissen oder sogar Brüchen. (Reparatur mit Baumarkt-Kautschuk aus der Kartusche möglich.)

Die Polymerisationsbeginn von Gießharzen kann durch Kühlung der Grundmasse vor dem Anmischen verzögert werden.

Sehr große Volumina können zu einem Temperaturstau mit Gasbildung führen; Abhilfe durch Metall- oder Glas-behälter in einem Wasserbad zur Temperaturregelung (Kühlung).

Vor allen sollte man sich nicht entmutigen lassen, (etwas) Lehrgeld muß wohl eingeplant werden.

Gruß!

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282845
Datum01.09.2006 00:167973 x gelesen
Moin,



Geschrieben von Gottfried BuchhornVor allen sollte man sich nicht entmutigen lassen, (etwas) Lehrgeld muß wohl eingeplant werden.



Silikonformenbau ist ein mühseliges und teures Geschäft. Ich habe das vor vielen Jahren mal bei meiner Arbeit in einem Museum (Frühgeschichte) gelernt.

Meist ist es wesentlich preisgünstiger sich seine Teile von einem erfahrenen Modellbauer abgiessen oder die Formen herstellen zu lassen.



Mir wird gelegentlich von Karl Willert und T. Feld, dem Hersteller des Lasergang Rügen Zubehörs, ausgeholfen. Wobei die eher mit zinnlegierungen arbeiten, als mit Gießharzen.



Für Neueinsteiger gibt es Sets mit allen benötigten Materialien und einem Handbuch. z.B. in England:



http://www.geocities.com/nigellawton009/MiniCastingKit.html



Wer auf der Seite ein wenig herumsurft, kann dort schon einiges an Theorie über Techniken und Materialien erfahren. Die Militärmodellbauer arbeiten auch oft mit Formen und Gießharzen. Da gibt es im internationalen Netz reichlich Lesefutter.



Grüße



Otter 1

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AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 282855
Datum01.09.2006 14:117795 x gelesen
Moin,



hier ist mir eine weitere, deutsche Seite zum Thema Gießharz zugespielt worden.



http://www.axson-decoline.de/index.html



Für die Liebhaber der englischen Sprachen gibt es bei MLS eine längere Diskussion zum Thema:



http://mylargescale.com/forum/topic.asp?TOPIC_ID=36060&whichpage=1



Dort werden Teile manchmal sogar noch im Dampfdrucktopf weiter bearbeitet.



Grüße



Otter 1

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 17.06.2006 09:25 , D - Krähwinkel
 17.06.2006 12:42 , Mödling
 17.06.2006 21:17 , D - Krähwinkel
 17.06.2006 23:24 , Mödling
 28.08.2006 18:02 , D - Krähwinkel
 28.08.2006 19:15 , Oberentfelden
 28.08.2006 22:14 , Mödling
 29.08.2006 00:13 , D - Krähwinkel
 29.08.2006 00:28 , Schkeuditz
 30.08.2006 11:20 , D - Krähwinkel
 30.08.2006 12:26 , Villa Castorpe
 30.08.2006 14:38 , D - Krähwinkel
 31.08.2006 02:00 , Schkeuditz
 31.08.2006 18:05 , Göttingen
 01.09.2006 00:16 , D - Krähwinkel
 01.09.2006 14:11 , D - Krähwinkel
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