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ThemaMan kann nie zu viel Strom auf dem Geleise haben, falsch oder richtig?4 Beträge
RubrikElektrik Digital
 
AutorPius8 J.8, Phoenix AZ / 290252
Datum23.04.2007 20:513206 x gelesen
Man kann nie zu viel Strom auf dem Geleise haben, falsch oder richtig?


Im GBF waren schon etliche Diskusionen zu lessen, ueber Spannung oder Strom am Geleise. Leider bin ich nicht ein Electronic Engineer, und habe deshalb vielleicht auch nicht den Background, die Erfahrung mir vorzustellen was da so alles mitspielt.
Ich war immer ueberzeugt, und habe das wiederholt so geschrieben, ? man kann nie genuegend Strom auf dem Geleise haben?. Nachdem ich einen Kabelbrand in einem Postwagen miterleben durfte, moechte ich mich korrigieren. Zu viel Strom kann grossen Schaden verursachen. Tja, wie das Lebren manchmasl so spielt, ab und zu braucht es den grossen Gong um die Aufmerksamkeit zu wecken.
Hier ein Ueberblick der Hardware in meiner Anlage. Als Stromquelle verwende ich ein geregeltes Netzteil, das einen Output hat von DC 24Volt und 500Watt (30A). Mein DCC Comand-Station und der Booster, bringen dann je 8Amp max auf die zwei Gleisabschnitte, (habe ich mir vorgestellt !?)
Wenn ich ehrlich bin muss ich zugestehen, dass der Wert 8Amp, nicht viel gesagt hat, ich konnte mir nicht wirklich vorstellen was dieser Strom ausrichten kann. Heut weiss ich dass 8Amp genuegend Energie sind, um einen Kabelstrang in Rauch aufzuloesen, oder den Boden eines Postwagens in der Laenge zu teilen. Beim nachforschen im Internet habe ich auch schon gelesen, dass diese Energie reicht, um einen Stromabnehmer solide mit dem Geleisestrang zu verschweissen.
Nun die Frage ist wiso ich dermassen ueberzeugt war dass mehr Strom besser ist, ich denke dass dies sehr einfach mit meinen Erfahrungen in der Vergangenheit zu erklaeren sind. Jedes System regelt den Strom etwas anderst, einige DCC Systeme haben sogar an der Enstufe einen Hitzesensor, und mein erstes DCC System war konstant ueberhitzt. Well, in Arizona steigen die Temperaturen im Sommer auf bis zu 45C, so das Kuehlen der Endstufe ist nicht mehr einfach. Das kuehlen mittels Fan hat eine Verbesserung gebracht, aber nicht verhindert dass Zuege regelmaessig stehen blieben. Im weiteren liebe ich es auch mit mehr als einem Zug zu fahren. Dank der groesse meiner Anlage ist es mir moeglich mit vier Zugskomositionen gleichzeitig zu fahren. Das Digitrax Handy DT400 erlaubt gleichzeitig zwei Zuege zu kontrollieren, das ohne die Lokadresse zu wechseln. Die einfache Rechnung war fueer mich immer folgendermassen. Lok 1-2Amp + Sound 1Amp,+ acht Personenwagen 1.6 Amp, so 4.6amp total per Zug. So wenn zwei Zuege auf dem selben Block fahren benoetige ich demzufolge etwa 8Amp, was ich theoretisch auch hatte. Trotzdem habe ich regelmaessig beobachtet dass mein DCC System abgeschaltet hat, das ohne logischen grund.
In der vergangenheit habe ich mein DCC immer auf mehr Strom getrimt, was bis zu einem Punkt auch richtig war, aber die Probleme mit stehenden Zuegen habe ich nie geloest. Der Grund fueer die stehenden Zuege ist dass die Hersteller der DCC systeme nie einfach 8Amp auf das Geleise leiten, das waere viel zu gefaehrlich. Es war mir bewusst dass eine Kurzschluss Sicherung vorhanden ist, aber um mehr habe ich mich nicht gekuemmert. In Realitaet hat jades gute DCC System eine komplizierte Software oder Messsysteme die sicherstellen dass nie etwas sich in Rauch aufloest. Bei einem guten DCC System wird der Strom langsahm aufgebaut, und wenn irgend eine Messung nur den Verdacht eines Kurzschlusses ermittelt, wird sofort abgeschaltet. Die meisten DCC Systeme versuchen dann regelmaessig den Strom wieder hochzufahren, und waehrend dem hochfahren wird immer wieder gemessen. In meiner Anlage habe ich beobachtet dass es manchmal fueer das DCC System nicht moeglich ist, wieder strom einzuschalten. In einigen Faellen kann dass DCC system einfach nicht mehr die Situation richtig bewerten. Das Ausziehen des Netzsteckers ist dann die einzige Moeglichkeit wieder Ordnung ins System zu bringen. In der Vergangenheit hatte ich null Verstaendniss fueer solch einen hardware Reset, heut weiss ich besser.
Zumal mein DCC system heute genuegend Strom bringt, habe ich mich darauf konzentriert Stromfresser zu eliminieren. Zum Beispiel das ersetzen von Gluehbirnen durch Bright LED reduziert den Stromverbrauch dieser Elemente um 50%. Bei Gluehbirnen ist nicht nur der laufende Strom zu beachten, ich kann mir vorstellen, dass Einschaltspitzen fueer das DCC System auch schon mal als Kurzschluss ausgelegt wird. Der Sound wird auch nur noch auf 50% Volume eingestellt, das spart eine menge Strom.


Oefters lese ich im GBF, soweit habe ich aber nie einen artikel ueber die Kurzschluss regelung gelesen. Meistens wird nur argumentiert welche Spannung die richtige ist, aber ich denke dass diese Argumentation nur ein teil des ganzen ist. Ich denke dass ich nicht der einzige bin der da noch dazulernen moechte. Ich waere dankbar wenn ein Fachman etwas mehr beschreiben wurde wie die kurzschluss Regelung funktioniert, was und wo gemessen wird. Wenn ich meine Zentrale beobachte, denke ich mir dass da auch einiges an Software vorhanden ist. Vermutlich geht die software soweit dass Messwerte gespeichert warden, dann als Referencewert wieder verwendet werden.

Fueer all den neuen Input herzlichen Dank im voraus Pius


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AutorPius8 J.8, Phoenix AZ / 290255
Datum23.04.2007 21:542461 x gelesen
Hier noch eine ergaenzung zu meinen ersten posting.

So wie ich das sehe ist die messung von kurzschluessen der kern eines DCC Systems, die qualitaet oder anderst gesagt ein korrektes, genaues auslegen der situation ist absolut wichtig und entscheided wie gut das System ist.
Nach einem abschalten wegen eines vermutlichen kurzschlusses wird das DCC system wieder mit einem geringen strom versuchen sich einzuschalten. Zumal nun immer noch verbraucher auf dem geleise stehen, koennte das mit simpeln messungen einfach als kurzschluss gedeutet warden.
Sehe ich das richtig, dass ein gutes system fortlaufend den strom erhoet aber dann gleichzeitig immer wieder messen wird was der stromverbrauch ist. Der rechner in der DCC zentrale kann so im voraus bestimmen was der strom sein wird fueer den folgenden strom level. Wenn ich das richtig sehe erwartet, oder errechnet sich das DCC system eine Tabelle und vergleicht ob die werte auf einen kurzschluss hinweisen. Sehe ich das richtig?


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AutorRalf8 W.8, Filderstadt / DE290256
Datum23.04.2007 21:562448 x gelesen
Hallo Pius Job,

ich mache doch noch eine Grundlagenseite "Elektrotechnik für Gartenbahner" .

Der Strom stellt sich nach vorhandenen Spannungen und Widerständen ein, dies ist im
Ohmschen Gesetz
http://de.wikipedia.org/wiki/Ohmsches_Gesetz
erklärt.

Der Schweizer Kanton URI ( U=R*I ) hilft weiter.


Daraus folgt I=U/R

für die Amerikaner:
http://www.sengpielaudio.com/calculator-ohmslaw.htm


Deine 8Ampere was Deine Steuerung kann ist ein maximalstrom der möglich ist. Wird der Widerstand sehr klein, wird die Spannung auch kleiner, da I nicht größer als 8A werden kann. Die Spannung auf der Steuerung bricht zusammen.

Ich hoffe dies hilft etwas beim Verstehen.

Sonnige Grüße
Ralf Wagner


www.ralfwagner.de/rmb
Der Stromer

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AutorClau8s P8., Düsseldorf / 290269
Datum24.04.2007 07:142436 x gelesen
Hallo Pius,

die heute in denDCC-Zentralen gebräuchlichen Endstufen haben eine Kurzschlussüberwachung, bei der sich oft auch die Ansprechschwelle und -zeit einstellen lassen.

Dabei muss die Ansprechschwelle über der Stromaufnahme liegen, die im Normaletrieb erreicht wird. Sonst fahren Deine Züge nicht. Wobei bei grossen Anlagen eine Aufteilung in Gleisabschnitte sinnvoll ist. Die 8 Ampere, mit denen Du jeweils einen Gleisabschnitt speist, liegen durchaus im Rahmen des üblichen.

Die Ansprechzeit muss kurz genug sein, dass sie noch abschaltet, bevor thermischen Schäden entstehen. Andererseits muss sie lang genug sein, damit nicht jeder Kurzschluss z.B. beim Überfahren einer Weiche den Zug zum Stehen bringt.

Die Leitungsquerschnitte aller angeschlossenen Komponenten müssen dabei auf den Maximalstrom ausgelegt sein. Siehe dazu auch die Erläuterungen von Ralf Wagner in einem früheren Thema.

Gerne wird dabei auch von Modellbahnherstellern vergessen, dass die Verdrahtung in einem Fahrzeug nicht auf den Maximalstrom der Verbraucher im Fahrzeug, sondern auf den den Maximalstrom der angeschlossenen Stromversorgung ausgelegt werden muss. Wenn ein Fahrzeug so entgleist, dass über das Fahrzeug ein Kurzschluss entsteht, dann fliesst über die Leitung im Fahrzeug u.U. der maximal mögliche Strom, den die Zentrale liefern kann. Dabei muss deren Kurzschlussüberwachung nicht einmal ansprechen, weil die Widerstände in den Übergängen Rad/Schiene und der Leitungswiderstand im Fahrzeug selbst den Strom begrenzen. Dann kommt es zu einem Kabelbrand.

Ich hoffe, das hat Dir ein wenig geholfen.

Grüsse

cp


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 23.04.2007 20:51 , Phoenix AZ
 23.04.2007 21:54 , Phoenix AZ
 23.04.2007 21:56 , Filderstadt
 24.04.2007 07:14 , Düsseldorf
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