Thema | Alles gut bei Märklin ? Denkste ! Zinkpest, Verlust wie Vorjahr, u.a. | 10 Beträge |
Rubrik | Allgemeine Themen |
Infos: | Chefentwickler muss gehen Zinkpest frisst an Märklins Nerven
|
|
Autor | Eber8har8d .8., www.ebis-gartenbahn.de / Schleswig-Holstein | 300119 |
Datum | 28.03.2008 00:50 | 18764 x gelesen |
Moin,
ein bisserl Lesestoff für Euch:
Handelsblatt, 24. März 2008, Zinkpest frisst an Märklins Nerven
Göppinger Nachrichten vom 26. März 2008, Chefentwickler muss gehen
Ob solche Nachrichten in das Erfolgsraster von Kingsbridge passen ???
Nachdenkliche Grüße
Viele Grüße / Best regards Eberhard
|
|
|
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt-Grossheppach / Baden-Württemberg | 300124 |
Datum | 28.03.2008 12:19 | 26232 x gelesen |
hallo,
hier eine aktuelle Meldung, passend zum Thema:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie zugesagt, nachstehend ein kurzer Bericht über den ersten Termin (Gütetermin) im Kündigungsschutzverfahren Klaus Kern / Gebr. Märklin vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, Verhandlungsort Göppingen,
Dienstag, 25.03.2008, vormittags
Vorab: Nicht ein einziges Mal habe ich während meiner früheren langjährigen Tätigkeit als Arbeitsrechts-Justiziar eines Arbeitgeberverbandes bei einem Gütetermin solch eine eindeutige Einschätzung eines Gerichts erlebt und eine solch granatenmäßig einfältige Begründung! Dem erst rund ein halbes Jahr für Märklin tätigen neuen Personalchef (wohl noch in der Probezeit?) Roth, der die fristlose Kündigung auch noch ohne vorherige Betriebsratsanhörung(!) am 22. Februar dem 52 Jahre alten und schon seit 1985 bei Märklin beschäftigten Entwicklungschef übergeben durfte, mag so mancher neutrale Beobachter ein neues Betätigungsfeld empfehlen.
Kurz zusammengefaßt zur Kündigung von Klaus Kern: "Dümmer geht's nümmer....."
Oder ganz sachlich:
Am 13.02. soll Herr Kern laut Märklin in einem Chatroom gegenüber einem Herrn Lichtenhof aus einem Beneluxland auf dessen Anfrage (mit schlechtem Bild einer Lok) mitgeteilt haben, daß es sich dabei wohl um eine Fälchung hadele wegen des ersichtlichen Zinkfraßes etc.
Am 14.02. stellte er nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung (die erstaunlicherweise über den unterdrückten BCC-Modus von dieser Anfrage informiert war...!?) klar, daß es sich wohl doch um keine Fälschung handelt. Darin(!) sah die Geschäftsführung eine "bewußte Falschdarstellung und Anlügen der Geschäftsführung". Pressesprecher Roland Gaugele soll vorher mit Herrn Kern gesprochen - was Herr Kern bestreitet - und danach die Geschäftsführung unterrichtet haben... welche Rolle Gaugele wirklich spielt, ergibt sich wohl erst später.
Diese "Kündigungsgründe" wurden seitens des Märklin-Vertreters erst jetzt vollständig vorgetragen, eine Anhörung des Betriebsrats - gesetzlich vorgeschrieben - fand erst gar nicht statt, weder zur fristlosen noch zur fristgerechten Kündigung....!
Eine weitere (vorsorgliche) fristgerechte Kündigung wurde in der Verhandlung angekündigt, diese ist noch nicht zugegangen und es fragt sich, welcher Betriebsrat bei solch fadenscheinigen Begründungen überhaupt zustimmen könnte? Außerdem: Nachdem Zinkfraß/Zinkpest seit jeher ein Thema bei Märklin war und ist, verwundert es doch sehr, daß eine Märklin-Geschäftsführung darüber nicht abschließend informiert ist!
Die Behauptung, durch das Verhalten von Herrn Kern habe es "in den Benelux-Staaten massive Probleme mit Händlern" gegeben, erscheint deshalb auch wenig nachvollziehbar und aus der Marketing-Ecke nachgeschoben worden zu sein.
Das Gericht stellte klar, daß sowohl fristlose als auch fristgerechte Kündigung überhaupt nur möglich gewesen wäre, wenn Herr Kern "v o r s ä t z l i c h" und bewußt die Geschäftsführung getäuscht habe, wobei noch ein Motiv(!) ersichtlich sein müßte (z.B. - so das Gericht -Bereicherung, Vertuschung früherer Fehler...) u n d er sog. "leitender Angestellter" im Rechtssinne ist, nur dann ginge eine Kündigung ohne Betriebsratsanhörung.
Leitender Angestellter dürfte danach Herr Kern sicher nicht sein, auch wenn er Entwicklungschef ist und - laut Märklin - über einen Etat von etwa 10 Mio. Euro verfügt
(ein Betrag, über den mancher untergeordnete Abteilungsleiter großer Firmen allerdings auch schon verfügt einschließlich vergleichbarem Gehalt).
Das Gericht weiter: "Ein solcher evt. Fehler reicht sicher nicht, außerdem müsse als Voraussetzung zudem erst klar sein, daß Lok kein Plagiat..." Es steht bis heute nicht fest, was mit der Lok tatsächlich war.
Das Gericht wies - wie üblich und pflichtgemäß - darauf hin, daß man sich auch gütlich einigen könne, z.B. bezahlte Freistellung bis Ende September nebst sehr gutem Zwischenzeugnis und Abfindungszahlung in Höhe von etwa 150.000 Euro statt der sonst üblichen rechnerisch darstellbaren 90-100.000 Euro....! Deutlicher geht's nicht.
Kammertermin (dann in Stuttgart) wäre ansonsten Ende Mai/Anfang Juni d.J.
Der Eindruck, daß man krampfhaft versuchte, irgendeinen Grund zu finden, drängt sich auf. Nicht einmal eine Abmahnung könnte es m.E. "dafür" geben, selbst wenn eine völlig uninformierte Geschäftsführung einmal falsch informiert worden wäre!
Warten wir es ab. Die letzten 22 Jahre gab es viele Geschäftsführer und Marketingleiter bei Märklin, aber nur einen - sehr beliebten und bisher wohl meist fehlerfreien - Entwicklungschef, auf dessen baldige Rückkehr laut Aussagen vieler von uns befragter Angestellter die Märklin-Mitarbeiter hoffen. Eine Entschuldigung bei Klaus Kern wäre mehr als angebracht!
Es grüßt Sie ein -was die Kündigung angeht- ratloser
Roland Kimmich
FERPRESS - Internationale Eisenbahn-Presse-Vereinigung - Sitz: Bern / CH
vtwtl.: Roland Kimmich, Vizepräsident, Danneckerster. 50, D-70182 Stuttgart
Tel. 0711-24 25 54, 0711-23 23 53, 0174-15 22 971, Fax 0711-2 23 82 82
ferpress @ t-online.de , roland-kimmich @ t-online.de
Jürgen Mayer, Webmaster Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Patr8ick8 g.8, La Moraleja / madrid | 300129 |
Datum | 28.03.2008 16:38 | 17051 x gelesen |
Na, und schon gehts ab mit der Minderqualität aus China und sonst woher. Ich finde es schon tolldreist, dass die Ergebnisse von Märklin trotz der Verlagerung der Fertigung schlichtweg nicht besser wurden, und zum Stand der weltwirtschaftlichen Lage auch nicht besser werden. Aus der Verlagerung in Niedriglohnländer profitiert somit niemand, wobei Märklin nicht das erste Unternehmen ist, dass dies feststellen muss.
Was helfen niedrige Produktionskosten, wenn Logistik, Garantie und Transport die erwitschafteten Einsparungen wieder auffressen. Um das festzustellen muss man aber auch kein Hellseher sein.
Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Magn8us 8M., Lontzen / Belgien | 300137 |
Datum | 28.03.2008 19:40 | 16667 x gelesen |
Stand da nicht irgendwo die Lok wäre mehrere Jahre alt? Wurde die überhaupt in China produziert?
Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Knut8 S.8, Belleville / Canada | 300138 |
Datum | 28.03.2008 20:13 | 16563 x gelesen |
Geschrieben von Magnus MüllerStand da nicht irgendwo die Lok wäre mehrere Jahre alt? Wurde die überhaupt in China produziert?
Ja, stand da daß die Lok mehrere Jahre alt war und von China Produktion war nicht die Rede - habe ich wenigstens nicht so gelesen - das "Zinkpest" Problem hatte nichts mit Chinaproduktion zu tun.
Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Mich8ael8 a.8, Torneschiavo / SH / Schleswig-Holstein | 300140 |
Datum | 28.03.2008 21:47 | 16632 x gelesen |
Die Zinkpest hat auch nicht nur mit Märklin zu tun, sondern mit allen Herstellern, die in der Vergangenheit Zinkspritzguss verwendet haben. In den 60er Jahren war die Legierung noch nicht ausgereift und neigte zum 'Aufblühen'. Das gab es z.B. auch bei Trix, Märklin und Arnold. Mit China hatte das damals überhaupt nichts zu tun.
Allerdings scheinen die Legierungen in China bei heutigen Märklin-Produktionen nicht ok zu sein und alte Wunden wieder aufzubrechen:
wiki-Artikel
Gruß,
Michael
Nieten werden nicht gezählt und Puffer werden nicht geküsst,
es reicht wenn sie vorhanden sind.
Ich fahre RhB auf Meterspurgleisen in 1:22,5 mit Roco-Digital... Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Wolf8gan8g L8., Mönchengladbach / Deutschland | 300143 |
Datum | 29.03.2008 09:39 | 16178 x gelesen |
Geschrieben von Michael aus T
Allerdings scheinen die Legierungen in China bei heutigen Märklin-Produktionen nicht ok zu sein und alte Wunden wieder aufzubrechen:
wiki-Artikel
Sorry, aber ich lese in dem zitierten Artikel genau das Gegenteil. Es wird vermutet. Und aus Vermutungen kann man nicht einfach Tatsachen machen. Auch nicht bei Wikipedia.
Zumal nicht, wenn man die Erläuterungen in dem Artikel der Göppinger Nachrichten liest.
Beste Grüße
Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt-Grossheppach / Baden-Württemberg | 301296 |
Datum | 10.06.2008 19:36 | 15761 x gelesen |
hallo,
aktuell: Donnerstag: Arbeitsgerichtstermin Chefentwickler Kern / Märklin in Stuttgart
Die auch von dpa/lsw am 25. März gemeldete Ankündigung von Märklin-Geschäftsführer Axel Dietz nach der Güteverhandlung, "Märklin werde Kern ein neues Angebot vorlegen", hat sich bis dato nicht bewahrheitet.
Da keine hier erforderliche Anhörung des Betriebsrats vor der fristlosen und zusätzlich fristgerechten Kündigung erfolgt war, hat Märklin zwischenzeitlich nochmals, diesmal mit Anhörung des Betriebsrats, fristgemäß gekündigt. Auch dagegen richtet sich die Kündigungsschutzklage. Mehr zur - vermutlich eindeutigen? - Stellungnahme des Betriebsrats erst in der Verhandlung und in unserem Bericht gleich nach dem Termin.
Wie bekannt wurde, hat sich inzwischen auch der Hauptzeuge, ein sog. "Großkunde" von Märklin und Mitauslöser für die Kündigungsaktion der Geschäftsführung nach eigenem Bekunden gegenüber FERPRESS voll auf die Seite von Klaus Kern gestellt.
Auch heute vor dem Werkstor befragte Mitarbeiter forderten unisono ausnahmslos die Rückkehr von Kern an seinen bisherigen Arbeitsplatz. "Bei uns geht's doch seither noch mehr drunter und drüber: Falsch montierte Z-Kupplungen aus China, jetzt auch noch verkehrt gespritzte LGB-Teile aus Ungarn - und hier in Göppingen mobt man die bewährten Mitarbeiter nach und nach raus!" konnte man unter den Angesprochenen vernehmen, die auch von einem "Bauernopfer für die neue Geschäftsführung" sprachen.
Demgegenüber wird die derzeitige Geschäftsleitung wohl - wie in solchen Fällen regelmäßig in Arbeitsgerichtsterminen üblich geworden - darauf plädieren, daß eine weitere Zusammenarbeit "unzumutbar" sei - trotz der für Beobachter und Insider bisher fehlenden nachvollziehbaren Kündigungsgründe.
Quelle: FERPRESS - Internationale Eisenbahn-Presse-Vereinigung
Jürgen Mayer, Webmaster Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt-Grossheppach / Baden-Württemberg | 301332 |
Datum | 12.06.2008 13:40 | 15605 x gelesen |
hallo,
heute Vormittag war um 10:45 Uhr die Verhandlung Kern ./. Märklin am Arbeitsgericht Stuttgart angesetzt.
Die Verhandlung wurde erst gegen 11:14 Uhr eröffnet. Die Parteien hatten wohl noch kurz davor aussergerichtlich verhandelt. Märklin war durch den Geschäftsführer Axel Dietz und zwei Anwälte vertreten.
Gegen 11:18 Uhr wurde die heutige Verhandlung wieder geschlossen ...
Da im Mai ein neuer umfangreicher Schriftsatz eingebracht wurde meinte der Richter das heute wohl keine Endscheidung gefällt werden würde.
Beide Parteien beantragten eine Vertagung. Der nächste Verhandlungstag dürfte dann wohl im Juli oder August stattfinden.
Jürgen Mayer, Webmaster Beitrag bewerten |
|
|
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt-Grossheppach / Baden-Württemberg | 301334 |
Datum | 12.06.2008 20:00 | 15571 x gelesen |
hallo,
dazu passend auch noch eine Pressemitteilung der FERPRESS:
Kündigungschutzklage von Märklin-Chefentwickler Klaus Kern
... nix verpasst und noch nichts zum Vermelden:
Entscheidung vertagt, neuer Termin!
Eigenbericht FERPRESS vom Arbeitsgerichtstermin am Donnerstag, 12. Juni 2008, 10.45 Uhr
Arbeitsgericht Stuttgart, Saal 024, Johannesstr. 86, 70176 Stuttgart-West
Mit einer echten Überraschung begann und endete heute mit beidseitigem Antrag auf Vertagung der Termin in Sachen Kern gegen Märklin vor der 21. Kammer des Arbeitsgerichts Stuttgart. Märklin-Geschäftsführer Axel Dietz bemühte sich kurzfristig höchstpersönlich nach Stuttgart. In letzter Minute, direkt vor dem Termin, unterbreitete er mit seinen Anwälten doch noch Eckpunkte für einen außergerichtlichen Vergleichsvorschlag.
Nachdem zuvor aus der Stuttgarter Straße in Göppingen, dem Stammsitz von Märklin, zu vernehmen war, daß sich nicht nur der "Auslöser" für die Kündigung, einer der größten Kunden von Märklin, sondern auch der Betriebsrat voll hinter den bekannten Chefentwickler und Konstruktionschef Klaus Kern, seit 23 Jahren bei Märklin, gestellt hat und der Kündigung dementsprechend ausdrücklich n i c h t zugestimmt hatte, wurde es eng mit der bisherigen Märklin-Geschäftsführungs-Argumentation und es war Eile geboten.
Mit dazu beigetragen haben könnten auch verschiedene - FERPRESS inzwischen vorliegende - Schreiben und Äußerungen von Kunden und Händlern an die Geschäftsführung sowie die Eigentümer von Kingsbridge, in denen diesr Tage angekündigt wurde und wird, daß man keine Märklin-Artikel mehr kaufen bzw. vertreiben werde, solange die gegenwärtige Geschäftsführung noch im Amt bliebe und die bereits auch im Internet diskutierten und bekannten Qualitätsmängel nicht abgestellt würden.
Wie FERPRESS informiert wurde, entscheidet sich nun in den nächsten 14 Tagen, ob es noch zu einer außergerichtlichen Einigung kommt, an der Märklin gelegen sein müßte. Wegen der vereinbarten Vertraulichkeit zwischen den Parteien kann dazu leider an dieser Stelle nicht mehr gesagt werden. Wenn es zu keiner Einigung kommt, können beide Parteien nochmals von ihrem Schriftsatzrecht Gebrauch machen und es kommt Ende Juli oder Ende August zum dann wohl endgültigen "Show-down" vor dem Arbeitsgericht unter Vorsitz von Richter Büchele, der zumindest heute mit seinen beiden ehrenamtlichen Beisitzern aufgrund der auch nach der Sitzung fortgesetzten Vergleichsgespräche ziemlich "arbeitslos" blieb.
Dies dürfte sich allerdings schnell ändern, wenn die umfangreichen Schriftsätze beider Parteien mit zahlreichen Beweis- und Zeugenangeboten diskutiert werden müßten, vom Märklin-Anwalt noch Ende Mai erweitert und weiterer 54-seitiger Vortrag vorgelegt vom Anwalt von Klaus Kern. Das Verfahren unter dem Aktenzeichen 21 Ca 1698/08 könnte sich noch hinziehen......
FERPRESS - Internationale Eisenbahn-Presse-Vereinigung
UNION INTERNATIONALE DE PRESSE FERROVIAIRE - (Sitz: Bern / Schweiz)
Pressebüro Roland Kimmich - Danneckerstr. 50 - D-70182 Stuttgart
Jürgen Mayer, Webmaster Beitrag bewerten |
|
|