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AutorStef8fen8 P.8, Leipzig / 292387
Datum15.06.2007 22:42      MSG-Nr: [ 292387 ]3499 x gelesen

LGB und kein Ende
Brandora Redaktion - 15. Juni 2007



LGB of America mit Eigenproduktionen
LGB Insolvenzverwalter verhandelt exklusiv mit Märklin
Hermann Schöntag wegen mehrerer Delikte angeklagt
LGB of America (LGBoA) hat in einer aktuellen Pressemitteilung angekündigt, seine Bemühungen voranzutreiben, eigene Züge und Zubehörteile der LGB Großbahn in Spur G zu produzieren. Obwohl die Vorräte an LGB-Produkten sehr gut sind, will das Unternehmen verstärkt mit seinen wichtigen Stamm-Händlern an der Entwicklung neuer Produkte arbeiten.

"Unser beständiges Ziel ist es, die Kunden mit den hochwertigen Produkten zu versorgen, die sie wünschen.", sagte Tony Castellano, Vorstand von LGB of America. "Wir haben eine enorme Menge an LGB-Produkten erworben, bevor Lehmann die Produktion einstellen musste und haben bereits unsere neue "USRA 0-6-0 Lokomotive" angekündigt. Bereits zur Weihnachtssaison werden wir LGB-Produkte aus Eigenproduktion anbieten können".

Weiterhin bestätigte Castellano die Bestrebungen, weitere Produktlinien aufzunehmen, die zur "Welt der LGB" gehören. So ist LGBoA erst kürzlich zum Generalimporteur, Distributor und Service Center für BRAWA Produkte der Spur G ernannt worden. Bereits im Vertrieb waren neben LGB auch Produkte von PIKO, NOCH, Bridgewerks und EMEK.

Wie der Insolvenzverwalter Dr. Steffen Goede zum aktuellen Verfahrensstand der Abwicklung von LGB offiziell mitteilte, verhandelt er in der Umsetzung der jüngsten Beschlüsse des Gläubigerausschusses und des Bankenpools in den nächsten Wochen exklusiv mit Märklin. Eine Abschlusspflicht ergibt sich hieraus für beide Seiten nicht, betont jedoch der Anwalt. Märklin kann nun innerhalb von 2 Wochen die Bücher prüfen, ohne dass mit anderen Kaufinteressenten verhandelt wird. Es ist jedoch durchgesickert, dass Märklin die LGB-Produktion in Nürnberg schließen und nur 15 Stellen erhalten will.

Die Süddeutsche Zeitung meldete in ihrer Ausgabe vom 14.6. unter der Überschrift: Der Eisenbahner aus der U-Haft, dass Hermann Schöntag zum Übernahmezeitpunkt im Dezember bereits wegen Untreue, Steuerhinterziehung, Insolvenzverschleppung und anderer Delikte angeklagt und erst kurz zuvor aus der Untersuchungshaft entlassen worden war.

Der Haftbefehl ist nach Angaben des zuständigen Ravensburger Staatsanwalts Karl-Josef Diehl bis heute "nur außer Vollzug gesetzt, nicht aber aufgehoben worden." Das Verfahren ist inzwischen beim Schöffengericht Biberach gelandet, wo Richter Gerhard Bayer allerdings überlegt, "ob der Fall wegen seiner Schwere und der hohen Summen" nicht sogar am Landgericht Stuttgart verhandelt werden muss. Der Schaden beträgt Bayer zufolge 1,44 Millionen Euro; eine Freiheitsstrafe stehe im Raum.

Allein um 1,3 Millionen Euro soll Hermann Schöntag nach den Erkenntnissen der Ravensburger Ermittler die Kasse des "Studentenwerks der Pädagogischen Hochschulen des Landes Baden-Württemberg", eines eingetragenen Vereins, geplündert haben.

Obwohl die Ravensburger Ermittlungen bis ins Jahr 2004 zurückreichen und darüber immer wieder in Medien berichtetet wurde, wollen die in Sachen LGB Verantwortlichen nichts gewusst haben. "Wir haben davon erst durch den aufgeregten Anruf einer Kriminalbeamtin aus Baden-Württemberg erfahren, als der Kauf schon beurkundet war.", sagt Rechtsanwalt Alexander Bergfeld aus der Kanzlei von Insolvenzverwalter Goede. Die Polizistin hatte davon in der Zeitung gelesen. "Hätten wir es gewusst, wäre ein Verkauf an ihn selbstverständlich nicht erfolgt.", gibt die Süddeutsche Zeitung wieder.

Fraglich ist allerdings, warum im Zeitalter des Internets niemand die Suchmachinen bemühte. Wie die Brandora Redaktion bereits im Januar herausfand, gibt es unter dem Stichwort Hermann Schöntag genügend Einträge, die auf dubiose Machenschaften des Besitzers des rasenden Rolands schließen lassen.



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 15.06.2007 22:42 , Leipzig

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