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ThemaSind wir oberflächlich geworden?1 Beitrag
AutorMich8ael8 a.8, Torneschiavo / SH / Schleswig-Holstein305335
Datum04.02.2009 09:29      MSG-Nr: [ 305335 ]1762 x gelesen

Manchmal mach ich mir so meine Gedanken, wohin wir uns alle so in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Oder, ob wir uns in einigen Bereichen sogar zurück entwickelt haben.
Früher war natürlich alles anders.
In den 60ern war das Jahrzehnt der Befreiung. Alte Zöpfe sollten abgeschnitten werden.
In den 70ern waren wir 'befreit' (jedenfalls im Westen), die Hippiebewegung hatte ihren Höhepunkt und der Vietnamkrieg war zu ende.
In den 80ern ging es gegen Atomkraft, Nachrüstung und der Kommunismus war am Ende.
Die 90er sollten eigentlich blühende Landschaften schaffen, aber es kam ganz anders. Irgendwie sind uns da Werte genommen worden, alles wurde nachlässiger. Es gab keine wichtigen Ziele mehr. Die Kaufkraft sank und wurde durch Billigware aus Asien künstlich hochgehalten. Wo man früher zentnerschwere Hifi-Geräte ins Wohnzimmer schleppte, reicht heute ein Plastikwürfel von Aldi.
Teure Autos hatten früher Edelholz am Armaturenbrett, heute reicht ein silberner Plastikstreifen.
Früher hatte man einen Bigtower-PC unter dem Schreibtisch, mit 17? Röhrenmonitor, heute holt man ein Netbook aus der Küchenschublade, wenn man ein Rezept aus dem Internet benötigt.
Selbst die Hosen halten heute nicht mehr solange wie früher. Eine Jeans konnte man damals hochkant an die Wand lehnen. Heute ist der Stoff so dünn, dass die Sitzfläche nach fünf Jahren durchgescheuert ist.
Damals hatte man auch noch selbst gekocht. Heute kauft man Fertignahrung und schaut sich Koch-Shows im Fernsehen an.
Früher hatten die Väter mit ihren Söhnen (und Töchtern) eigene Modellbahnanlagen konzipiert und gebaut, heute geht die Familie einmal im Jahr ins Miniaturwunderland.
Früher wurden auch Modellbausätze gekauft, zusammengebaut und betrieben. Heute dauert das Laden eines Akkus, für den fernsteuerbaren Hubschrauber nach dem Kauf schon zu lange, sodass die Lust schnell vergeht.
Damals gab es auch noch Modelleisenbahnen, hochwertig, modellgetreu und wurde auch gekauft. Heute reichen bunte Plastikkästen, die kein reelles Vorbild mehr benötigen. Aber die werden gekauft.

Vielleicht kehrt sich das ganze ja mal wieder um und wir finden wieder Gründe, dass es sich Lohnt, wenn nicht nur die Fassade was herzeigt, sondern auch, dass was Nachvollziehbares dahinterstehen kann.

Oder sollte dieser Beitrag doch nur Jux und Tollerei sein?


Gruß,
Michael

Nieten werden nicht gezählt und Puffer werden nicht geküsst,
es reicht wenn sie vorhanden sind.
Ich fahre RhB auf Meterspurgleisen in 1:22,5 mit Roco-Digital...

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 04.02.2009 09:29 , Torneschiavo / SH

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