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Thema | Nicht aufregen. War doch logisch. | 10 Beiträge | ||
Autor | Diet8er 8B., Südholstein / | 305354 | ||
Datum | 05.02.2009 00:21 MSG-Nr: [ 305354 ] | 4464 x gelesen | ||
Hallo Fachleute haben das schon lange Vorausgesehen. Ich füge provokatorisch hinzu : Die gegangenen Geschäftsführer haben sich rechtzeitig abgesetzt. Logisch war dieses Ereignis aus vielen Einzelgründen. 1. Ein so grosses Sortiment von Z bis zur Spur I mit allen Produktlinien zufriedenstellend aufrecht zu erhalten bedarf ein besonderes Fingerspitzengefühl von Fachleuten. 2. Die Modellbahn hat klar gegen Computer und Playstation verloren. 3. Der verbleibende Käuferhauptkreis sind nur die Eltern oder Gosseltern der Kinder bis zum Schulalter und dann - nachdem alle Schul- und Studiumzeiten mit anschliessenden Junge Familiensorgen überstanden sind, die Herren mittleren Alters. Logisch daher, dass für die erste Gruppe die Spielzeugbahn - egal ob vorbildgetreu oder nicht - preiswert wichtig ist und für die ältere Generation die perfekte Modellbahn. Will ein Hersteller mithalten, dann muss er Beides produzieren. 4. Die Folgen der Wirtschaftskrise sind genug beschrieben und viele - sehr viele -möchten gerne aber können es sich einfach nicht mehr leisten. Brot auf dem Tisch und Benzin im Tank sind wichtiger geworden. 5.Der verbleibende noch zahlungskräftige Käuferrest lässt keine umsatzrentablen Auflagenhöhen zu. Eine Hochzeit für die Kleinserien. 6. Durch diese Kapitalnot sind ein sehr grosser Teil der Modellbahner zum Selbstbauer geworden. Aus preiswerten " Teilen " und durch wiederentdeckte handwerkliche Fähigkeiten wird in den heimischen Kellern und Böden gebaut und auf die Angebote von Einzelteilen zurück gegriffen. Das Gute dabei : Es entstehen oft tolle Arbrbeiten mit gewissem Besitzerstolz. Nur diese Gruppe ist weg vom Hersteller. 7. Da der Wille zur Modellbahn nicht tot zu kriegen ist ( Ist ja bekanntlich auch eine Viruskrankheit ) sucht man den Wunsch doch noch irgendwie zu befriedigen. Neuware ist finanziell nicht mehr drin, also auf zur Suche im Internet auf " Gebraucht " oder " Schnäppchen" Auch hier braucht der Hersteller nichts zu fabrizieren. 8. Die oben zitierten "älteren Herren " leben auch nicht ewig und so ist auf dem Markt ein riesiges Angebot von Nachlässen. Auch kein Herstellerbedarf. 9. Viele aber " müssen " ihr Hobbie jetzt einschränken um weiter ihren Lebensstadard zu leben. Worte wie "Sammlungsauflösung" oder "Reduzierung des Hobbies" -diskreter "Umstellung der Sammlung" sind dann die Verkaufsgründe bei der Einstellung der Verkufsofferten. Ist der traurigste Grund. Und wenn man die täglichen Nachrichten hört mit den massenhaften Entlassungen und Kurzarbeiten wird das noch mehr werden. 10. Vereine kaufen schon längst nicht mehr alles bei ihrem Stammhändler. Es findet nur ein Austausch untereinander von günstigen Einkaufsquellen statt. 11. Viele Fachhändler -insbesondere die reinen Modellbahnläden - können den immer weiter steigenden Kostenfaktor mit dem immer kleiner werden Umsatz nicht mehr verkraften Sie müssen einfach schliessen und ... verschleudern ihre schon längst beim Lieferanten bezahlte Ware um wenigstens etwas vom Schuldenberg los zu werden. Preise unter dem Einkauf sind keine Seltenheit. Facit : Der Modellbahner mit noch etwas Vermögen hat ein Überangebot zur Auswahl ohne dass etwas neu produziert werden muss. Einzig das Erscheinen von echten Neuheiten - z.B. im LGB Neuheitenkatalog 2009 die KöF oder zu Weihnachten 08 der Piko Schienenbus - lösen noch ein Kaufinteresse aus. Farbvarianten oder andere Beschriftungen regen nicht mehr auf. Das machen sich die meisten Modellbahner schon selber. Was soll da ein Hersteller dann noch rentabel produzieren ?? Wenn ein Management diese Zeichen nicht erkennt, dann ist eine Insolvenz immer auszurechnen. Ich frage mich manchmal nur wozu dann die ganzen Beraterfirmen gut sind ? Ich weiss, dass ich mit diesem Beitrag viel Zündstoff gegeben habe und bitte erst einmal zu überlegen ob der eine oder andere Sachverhalt nicht doch stimmt und dann erst fair und sachlich zu kommentieren. Persönliche Ausnahmen gibt es reichlich, aber kann davon ein Hersteller gesund weiterleben ?? Persönlich habe ich auch den Bahnvirus und versuche nach Schliessung meiner Firma aus den jetzigen Gegebenheiten das Beste zu machen. Ein Hersteller könnte nicht davon profitieren. Nachdenkliche Grüsse aus Schleswig Holstein Dieter B. Dieter B. aus dem Hzgt. Lauenburg | ||||
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