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ThemaHolzgebäude im Freien - Wer hat Erfahrung?6 Beiträge
AutorOtte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / 275594
Datum11.11.2005 14:06      MSG-Nr: [ 275594 ]8698 x gelesen

Moin,



die Frage nach Freilandtauglichkeit von Holz taucht immer wieder in Foren auf. Im Prinzip kann geeignetes Holz hunderte von Jahren in freier Wildbahn überstehen.



Die Eingangsfrage ging allerdings mehr in die Richtung, ob die Holzbausätze nach RhB Vorbildern diverser Hersteller den Unbilden des hiesigen Wetters widerstehen.



Man sollte eigentlich erwarten, dass die Hersteller das bereits in Langzeittest ausprobiert haben und dem Kunden entsprechende Erfahrungen zu Verarbeitung, geeigneten Leimen und zu Schutzlacken mit auf den Weg geben.



Viele Bausätze werden aus Sperrholz gefertigt. Da gibt es unterschiedliche Qualitäten. Pappelholz oder Gabun zieht beispielsweise wesentlich mehr Feuchtigkeit als Birkensperrholz. Wenn dann noch Frost dazukommt, kann ein Gebäude schnell zerstört sein.

Ein Problem sind oft die verwendeten Klebstoffe, mit denen die einzelnen Schichten verleimt sind. Die können sich innerhalb weniger Monate durch Feuchtigkeit auflösen. Es gibt natürlich auch spezielle, teure Sperrholzarten, die im Boots- oder LKW-Bau eingesetzt werden, die ewig halten.



Sperrholzgebäude in freier Wildbahn müssen sehr aufwendig gegen Feuchtigkeit versiegelt werden. Speziell Fugen und Kanten. Innen und aussen. Im (Holz-) Fachhandel gibt es die entsprechenden Tinkturen und (meist) kompetente Beratung.



Meine eigenen Sperrholzbauten, in die ich alle nur machbaren Fehler eingebaut habe, haben nur ein paar Jahre überlebt. Falsche Kleber, falsches Holz falsche Lasuren bz. Imprägnierungen, ungeeignete Farben.



Die Sperrholzwagen, z.B. von der Lasergang oder von TD Design, stehen manchmal wochenlang draussen und haben inzwischen eine natürlich Patina bekommen. Allerdings sind sie gut belüftet, Staunässe und Kondensfeuchtigkeit, der Feind jeden Holzes, kann sich nicht bilden. Ähnliches gilt für Modelle die in Naturholzleisten-Bauweise hergestellt worden sind.



Seit geraumer Zeit verwende ich für Freilandholzbauten bessere und geeignetere Holzqualitäten. Brücken und Trestles aus billigem Baumarktleisten sind mir innerhalb weniger Jahre weggegammelt. Die Erfahrung haben ein paar Kollegen von mir ebenfalls gemacht. Da hatten wir an der falschen Ecke gespaart. "Billig kann teuer werden"







Bei der Brücke in der Abbildung ist für Schwellen und Balken unbearbeitetes Merantiholz von www.esser-modellbau.de verwendet worden.

Die Verschalung am Brückenkopf ist aus Resten einer alten Fichtenleisten-Trestle Brücke hergestellt worden. Sie sind mit Arylkleber auf eine Styrodurplattre geklebt worden um sie vor Feuchtigkeit von der Rückseite zu schützen.

Man erkennt deutlich, wie die Umwelteinflüsse die Farbe des Holzes im Verlauf der Zeit verändern. Die Brücke ist im April eingebaut worden nachdem sie bereit 9 Monate zu Testzwecken im Garten stand. Die Schwellen mit dem Stahlgleis sind im Juli gelegt worden. Das Foto ist Anfang Oktober gemacht worden.



Mein Freund Karl Willert im Erzgebige mit den langen harten Wintern, verwendet seit Jahren für Freilandbauten fast nur noch Eichenholz. Aber die Geschmäcker und Brieftaschen sind halt verschieden.



Gut Holz



Otter 1


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 11.11.2005 14:06 , D - Krähwinkel
 11.11.2005 14:48 , Bautzen

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