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ThemaOffener Brief an die Fa. LGB bez. Herrn Bradler48 Beiträge
AutorStef8an 8M., Köln / 283359
Datum22.09.2006 22:02      MSG-Nr: [ 283359 ]26923 x gelesen

Hallo,



ich habe LGB mit einer Startpackung zum 30jährigen Firmenjubiläum entdeckt.



Dass amerikanische Wagen nicht zu europäischen passen, wußte ich schon damals. Die Züge sollten für mich einfach nur in sich stimmig aussehen. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass entgegen den Angaben in verschiedenen Katalogen Einiges wohl doch nicht im Massstab 1:22,5 sein kann, weil die meisten Vorbilder auf Fotos in Zeitschriften einfach andere Proportionen haben. Das Krokodil ist nicht so hochbeinig, die Waggons offensichtlich verkürzt, etc.



Ich habe das immer auf R1 geschoben: LGB ist groß und die Meisten haben wenig Platz. Schmalspur als Vorbild für die LGB hatte doch ursprünglich wohl den Grund, dass es auch im Vorbild dort engere Radien gibt und LGB klar war, dass niemand Platz für eine V200 mit Wagen im Massstab 1:22,5 auf einigermassen weiten Radien in Wohnung, Haus oder Garten hat.



Wenn die Kids gerne einen LCE auf einem R1 Oval rasen lassen (wie lange ist das eigentlich interessant?), ist das doch etwas völlig anderes, als eine Stainz mit beladbaren Wagen zum Spielen (in dieser riesigen Grösse). Die Kids gehen vom LCE zurück an den Computer und es gibt kein weiteres Interesse und keine Folgekäufe.



Alle Anderen/Älteren entwickeln sich meistens über die Jahre zu mehr oder auch weniger peniblen, aber MODELLbahnern. Erst muss die Zugzusammenstellung schlüssig sein, dann müssen grössere Radien her und irgendwann fällt dann auf, das eigentlich gar nichts richtig stimmt. Wenn der Modellbahner das nicht mehr akzeptiert und bei LGB nichts oder zu wenig Befriedigendes findet und selbst (um)baut, um seine eigene kleine Welt stimmig macht (natürlich nicht verbissen und mit Spaß, echt jetzt, trotzdem bewusst spielend), wird er bei LGB, die ja alles ursprünglich ausgelöst haben, ebenfalls nicht mehr kaufen.



Höchstens gebrauchte LGB als Bastelgrundmaterial bei ebay. Neu im Laden gekauft für mich einfach zu viel Geld für ein Produkt, das mit der doch offensichtlich in grossen Teilen älter werdenden Kundschaft und deren doch offensichtlich mitgewachsenen Ansprüchen nicht mitgehalten hat, von Ausnahmen abgesehen.



Dumm gelaufen, meine Damen und vor allem Herren in Nürnberg. Ich bitte eventuelle Aufkäufer, zu prüfen, ob es wirklich teurer ist, die Produktpalette in 4 Segmente aufzuteilen und sich innerhalb dieser an die Regeln zu halten (so was nennt man Marketing):

1) massstäbliche Produkte in 1:22,5; Schmalspur, europäische Modelle

2) 1:29 Normalspur, europäische Vorbilder ("Spielzeug")

3) 1:20,3 (Schmalspur, amerikanische Modelle)

4) 1:29 (Normalspur, amerikanische Modelle)



Und ein weiteres Problem lässt sich ebenfalls ganz einfach durch einen Hinweis im Katalog und auf der Verpackung lösen: Vergesst R1, grosse Modelle bewegt der Modellbahner dann eben nur auf seiner R3 bzw. R5-Strecke. Machen die in H0 doch wohl auch, oder?



Mir kann jedenfalls niemand erzählen, dass ein Spiel/Spass- oder sonstwie titulierter Bahner sich darüber ärgert, dass seine Modelle einen festen Massstab haben. Merkt der doch gar nicht! Und teurer wird ein Modell durch korrkten Massstab nicht, das hängt doch wohl eher mit der Detaillierung zusammen.



Aber die aus den "Anfängern" gewachsenen, ständig LGB konsumierenden Modellbahner, egal welche Ausgeprägtheit die Nietenzählerei hat, merken sehr wohl, wenn sie als Modelle angepriesenes Spielzeug zu doch recht hohen Preisen kaufen sollen und tuen eben dies dann auch nicht mehr, egal ob Fahrer, Sammler oder Mischwesen.



Und dann diese Preise! Wieso ist ein Dickie-Unimog mit hervorragender Detaillierung, Anhänger, realistischen Figuren und wahrscheinlich hoher Masssstäblichkeit trotz, zugegebenermassen ungleich höherer Auflage, gleich um mehrere Grössenordnungen preiswerter als z.B. ein einfacher offener LGB-Güterwagen?



Damit sind sowohl die (sowieso meist nicht dauerhaft interessierten) Kids als Kunden weggefallen und die normal vermögenden Modellbahner auch. Bleiben nur die "Fans", was immer das heissen soll. Und die haben wohl nicht gereicht.



Schade drum!



Grüsse an alle Meterspurer, und die Anderen auch

Stefan


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