Rubrik | Anlagenbau (aussen) | zurück | ||
Thema | Jugend zurückgewinnwn | 48 Beiträge | ||
Autor | Eber8har8d .8., www.ebis-gartenbahn.de / | 285742 | ||
Datum | 13.12.2006 00:04 MSG-Nr: [ 285742 ] | 36279 x gelesen | ||
Hallo Dieter, Die Jugend ab 6 - 7 Jahre ( Beginn des Schulalters ) ist nun einmal weg von der Modellbahn. Die muss man wieder ZURÜCKGEWINNEN. Die Begrifflichkeit der Jugend hat Otter schon zutreffend kommentiert. Ich stürze mich mal auf den Begriff "zurückgewinnen". Rein vom Deutschen her kann ich nur zurückgewinnen, was ich schon einmal hatte und dann verloren habe. Ich glaube kaum, dass der Modellbahnvirus erblich ist. Denn nur dann habe ich ihn (von Anfang an drin in mir). Wenn ich ihn aber nicht in mir habe, kann ich auch meine Kinder nicht an andere Hobbies "verlieren", so dass ich sie irgendwann zurückgewinnen "muss". Oder ? In der Tat ist es bei meinem Nachwuchs so, dass die bestimmt mit mir zusammen Bahnfahren/Messen besuchen/Eisenbahnzeitungen lesen usw., weil sie damit Zeit mit MIR verbringen. Die Bahn ist da Mittel zum Zwecke. Eine zugegeben bittere Erkenntnis, wenn ich es aus meiner Warte betrachte. Aber mit der Zeit habe auch ich es begriffen. Kindermund tut Wahrheit kund. "Pappi spielt nur Bahn" wurde da der Mutter abends gesagt, mir gegenüber fiel das nie... Vermutlich war das bei mir damals nicht anders. Nur hatte mein Vater das Gästezimmer für seine N-Anlage in Beschlag genommen. Und weil das Zimmer groß genug war, passte noch eine Fertiganlage für mich rein. Anfangs mit Vaters Nachkriegsgleisen und Zügen.... Es hat Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe, den alten Schrumms gegen besseres Material zu ersetzen.... Und dann kamen der C 64, der Führerschein, die Mädchen. In der Reihenfolge J Und die Bahn verschwand im Koffer. Das nennt man dann wohl Erwachsen werden. Kam damals später als heute, bei mir vielleicht besonders spät J Hatte mein Vater mich da ?verloren? ? Nichts gegen Dich persönlich, aber bevor ich (m)einen Modellbahnhändler frage, wie ich meinen Sohn von der Playstation wegbekomme, sollte ich da nicht lieber meinen Sohn fragen, ob man nicht gemeinsam etwas Spielen könnte, wozu ER Lust hat. Denn wieso muss das gespielt werden, was ICH will ? So ein paar blöde Computerheckenpenner auf der Rennstrecke zur Versägen, macht übrigens zu zweit noch mehr Spaß ! Genauso wie Radfahren, Skilaufen, Inlinern, Legobauen, Puzzeln, Monopoly ... Und ein Wort zum Thema Fantasielosigkeit von Computerspielen: Ja, möglicherweise begebe ich mich da in eine Welt, in der ich eher REAgiere. Etwas nachspiele, was sich ein anderer ausgedacht hat. Wenn ich meinen Zug auf einer festen Anlage immer im Kreis herumfahren lasse, denkt sich ein nicht-bahnbegeisterter Außenstehender aber sicher auch nichts Anderes. Schon mal am PC eine Eisenbahnsimulation gespielt ? Train-Simulator zum Beispiel ? Also ich habe als Kind sicher mir vorgestellt, wie ich in meinem vermilchglasten J Führerstand der Fleischmann H0 E44 stehe und Lokführer WÄRE. Im Train-Simulator BIN ich es. Fantasielos ? Oder fantasieerweiternd ? Ja, Kindern wird heute viel Ablenkung geboten, wie sie Ihre Freizeit gestalten können. Alleine schon die unüberschaubare Menge an Spielzeug. Eine Nacht im Toys?R?*** eingeschlossen zu sein, stelle ich mir auch toll vor. Mit über 40. Obwohl Eisenbahnen dort kaum zu finden sind. Oder sogar darum ?!? Aber wer glaubt, dass Modelleisenbahn ein Hobby ohne Ablenkung wäre, der sollte mal einen Blick in seinen Fuhrpark werfen: Wie sagte meine Frau neulich: Wieso noch eine Lok ? Du hast doch schon so viele und kannst nicht mit allen gleichzeitig fahren. Jemand einen Tipp, wie man DAS entkräften kann ? Ist das so viel anders, als mehrere Spiele auf dem PC & Konsole ? An anderer Stelle las ich hier noch, dass es traurig sei, das nachmittags die Straßen kinder-leer-gefegt sind. Ja wen wunderts denn ? Bevor ich mich da von irgendwelchen Siedlungsmitbewohnern oder ?Verwaltern anpupen lasse, warum ich eben die sauber mit dem Kamm gelegten Grashalme der Gemeinschaftswohnanlage unter meine Füße rutschen ließ, oder das Geschepper der Mülltonne nach einem Fußballtreffer das Gekreische des Frischbohnenmahlenden-Sündhaftteueren-Kaffeevollautomaten übertönt bzw. beherzte Sprünge zur Seite beim Fußballspiel mit den Nachbarskindern zum Dauermanöver werden, wenn Franz-Ayerton-Penner und Kollegen nachmittags von der Arbeit kommend mit den tiefergelegten Golf-Cabrio GsTTiis u.ä. die Tempo 30 in der Wohnzone wieder pro Rad interpretieren, dann, ja dann bin ich vor der Glotze doch sicher. Und CounterStrike fördert die Fantasie, wem ich mich da gegenüber sehe. Dererlei Erfahrungen kann man klasse sammeln, wenn man neu in ein älteres Wohngebiet zieht. Genauso wie das Gelechze nach dem neuen Kindergarten, damit die Kinder verräumt sind und mit Doppelverdienern auch ja genug Geld für 6 Wochen Malle im Jahr drin ist. Sind die eigenen Kinder ausgezogen, klagt man so lange, bis der Kindergarten schließen muss. Diese Lärmbelästigung, also ehrlich ! Als offene Frage formuliert: WER MUSS HIER WEN VON WAS ZURÜCKGEWINNEN ? Diese Wagenladung Senf werde ich jetzt mit meiner Bahn fantasievoll abtransportieren. Die Kinder sind ja schon im Bett, und Pappi hatte wieder nur Eisenbahn im Kopf.... | ||||
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