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Thema | Neue H�ndler braucht das Land? | 65 Beiträge | ||
Autor | Otte8r 18 ..8, D - Krähwinkel / NRW | 287650 | ||
Datum | 07.02.2007 19:09 MSG-Nr: [ 287650 ] | 34994 x gelesen | ||
Moin, bevor hier weiter laufend neue Unterthemen zum Vertrieb von Spielwaren aufgemacht werden, hole ich lieber einen älteren Thread nach oben. Bis vor ein paar Jahren, ich meine so bis kurz vor der letzten Jahrtausendwende, haben sich Hersteller auf die Spielwarenmessen in Nürnberg oder sonstwo hingestelt, ihre Neuheiten vorgestellt und der Fachhandel hat sich sachkundig gemacht und die Informationen an den Kunden weitergegeben. Im Idealfall haben die Kunden dann schön brav beim Händler Ihre Vorbestellungen abgegeben, der die dann an den Hersteller weitergegeben hat. Der wusste dann schon bis Ende April, womit er seine Arbeiter beschäftigen konnte und wieviel Geld reinkommen würde. Der Händler wusste dann auch schon mal grob, wieviel er so um die Weihnachtszeit, wenn die Neuheiten ausgeliefert würden, in der Kasse hätte. In manchen Bereichen wurden über 50% des Jahresumsatzes mit den Neuheiten gemacht. Igendwann wollten oder konnten viele Kunden dieses Ritual nicht mehr mitmachen. Wer bestellt schon im März, wenn er nicht sicher ist, ob er im Dezember überhaupt noch einen Job hat, oder wieviel Weihnachtsgeld reinkommt. Da war guter Rat teuer. Die reinen Gartenbahnhändler haben ihre Werbung dann halt auf die Frühlings- und Sommerkunden gerichtet, die nicht mehr in Urlaub gefahren sind und stattdessen in ihren Gärten an der Eisenbahn gebuddelt haben. So wurde das Modelleisenbahngeschäft ein Rund-ums-Jahr-Geschäft mit leichten Spitzen um die Feiertage. Da Sprit in den letzten jahren ebenfalls recht teuer geworden ist, haben manche Kunden den Händler ihres Vertrauens seltener persönlich aufgesucht, sondern bei Bedarf einfach Bestellungen telefonisch aufgegeben. Zudem in manchen Gegenden der Republik der Fachhändler weit entfernt ist. Das hat bei manchen Fachhändlern zu ansehnlichen Umsätzen per Post geführt. Manch einer hat sich gesagt, wenn ich das Zeugs sowieso nur noch umpacken muss, dann spare ich mir den Laden und das teure Fachpersonal doch gleich ein. Dafür erweitere ich mich Sortiment und hänge nicht mehr am Fliegenfänger eines einzigen Herstellers. Was der Kunde bezahlt, beschaffe ich ihm. Wenn der eine Lieferant nicht liefern will oder kann, verkaufe ich dem Kunden halt etwas Anderes. So ist zum Beispiel dieser Schuppen entstanden: http://eisenbahn.modellbau-koenig.de/catalog/default.php Das ist jetzt zweiffellos keiner der oft zitierten Garagenhändler, von denen ich bisher immer noch keinen einzigen kennengelernt habe, sondern ein recht großes Unternehmen mit vermutlich ansehnlichen Umsätzen und Gewinnen. Eine Freude und Bereicherung für jede Gemeinde. Massenware, dazu gehört halt Spielzeug, muss massenweise verkauft werden. Ob Hamburger, Handies, Hemden oder Fusel. Kunden mit Sonderwünschen gehen zum Spezialisten. Die finden sie bei den entsprechenden Veranstaltungen, in der Fachpresse, durch Empfehlung oder zunehmend auch im Internet. Tante Emma Läden sind auch den Bach runtergegangen. Das mag manch einer bedauern, aber die Mehrheit der Kunden kauft halt lieber im bunten Supermarkt die Massenware ein. Die Beratung hat die bunte Werbung in den Medien und das Fernsehen übernommen. Grüße Otter 1 | ||||
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