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Thema | LGB wurde an Märklin verkauft | 92 Beiträge | ||
Autor | Herb8ert8 M.8, Fürth / Deutschland | 293723 | ||
Datum | 27.07.2007 23:14 MSG-Nr: [ 293723 ] | 80608 x gelesen | ||
Geschrieben von --Waldemar Aumiller- Hallo, also ich war gestern bei der Gläubigerversammlung in Nürnberg mit dabei. Es haben sich 4 Kandiaten um LGB beworben. Herr Massoth von der Firma Massoth, die Firma Hornby, die Investorgruppe um den RA Jakob und Märklin. Märklin war durch zwei Anwälte vertreten, die kurz vor der Abstimmung nochmal versucht haben, ihre Chancen zu steigern, indem sie das Angebot um eine weitere Million erhöht haben. Dies wurde aber vom Vorsitzenden abgelehnt. Die Banken alleine haben den Verkauf an Märklin bestimmt. Nur die Sparkasse hatte sich aus dem Pool gelöst und für die Lösung Jakob gestimmt. Dies wurde auch mit Applaus belohnt - jedoch ohne Erfolg. Mfg Waldemar Waldemar, vielen Dank für die interessante Darstellung. Ich hatte leider gestern keine Zeit, sonst hätte ich mir diese Veranstaltung auch angetan. Wie lange dauerte denn die Sitzung und wieviele Leute waren inkl. Unbeteiligten da? Geschrieben von ----Peter Dietrich,--
Peter, ich stimme Dir hier vollkommen zu. Die Altbesitzer haben hier offensichtlich viel zu spät reagiert. Geschrieben von ----Matthias Kilger,-- Macht mich irgendwie stutzig. Ich ging davon aus, dass es sich um eine vollständige Übernahme handelt, hier wird aber nur von "wesentlichen Aktiva" gesprochen. Wer bekommt das, was Mäklin nicht nimmt und worum handelt es sich? Oder ist der Abschnitt auch noch irgendwie anders zu verstehen. Wer übernimmt denn ein insolventes Unternehemn vollständig? Vollständige Übernahmen von insolventen Unternehmen sind seltene Ausnahmen! Häufig werden Unternehmen vollständig liquidiert, da keine Interessenten vorhanden. Was war an LGB interessant? Die Marke, die Patente, die Absatzmärkte und die Formen. Was war an LGB uninteressant? Die Produktionsarbeitsplätze in Deutschland, weil zu teuer und die Gebäude und Grundstücke, weil zu unterhalten (=Kosten) und im Moment schwer veräußerbar. Damit wäre die Frage der interessanten Aktive wohl geklärt. Was passiert mit den Gebäuden? Keine Ahnung, da in Nürnberg als ehemaliger Produktionsstandort genug Industrieruinen herum stehen. Schade, aber nun mal Realität. Geschrieben von ---Michael Markus,--- Da tun mir jetzt schon die Händler leid. Aus anderen Branchen ist bekannt, wie es 'läuft', wenn aus einer Hand mehrere Sortimente kommen. Der Handel wird schlicht erpresst: "Du führst jetzt alles oder nichts!" Damit wird dem Handel womöglich die Luft genommen, die er benötigt, um auch Kleinhersteller zu führen. Für die ist dann kein Platz mehr, was schließlich zu einem weiteren Sterben von Kleinunternehmen führt und darin endet, dass die Sortimente insgesamt immer beschränkter werden. Michael, das kann man so sehen wie Du oder auch anders: LGB hatte im letzen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang. Wenn man der Presse glauben darf, war das u. a. aufgrund von ebay begründet. Angeblich will Roco das Anbieten von Neuware über ebay unterbinden. Das hätte für den Handel eine echte Schutzfunktion. In Nürnberg und Fürth sind mir, wenn ich richtig gezählt habe, noch fünf Modelleisnbahnhändler geläufig (Müller lass ich einmal bewußt außen vor). Vor fünfzehn Jahren komme ich noch auf etwa zehn bis zwölf Modelleisenbahnhändler. Ich glaube, das haben die Hersteller erkannt: Wenn sie jetzt nichts machen, gibt es nur die Vertriebskanäle Internet und Kaufhaus und da fehlt die Beratung und ohne Beratung können Anfänger nicht an das Hobby heran geführt werden - folglich stirbt das Hobby über kurz oder lang aus. Geschrieben von ----Heinz Franzbonenkamp,-- Desweiteren erinnert euch mal an das posting von Mr. Buffington vor einigen Tagen. Demnach soll das gleiche Konsortium auch an der Fa. Fleischmann "rumkratzen Ein Gerücht! Aus meiner Sicht ist das reines Taktieren von Buffington, um sich beim Bieten einen Vorteil zu verschaffen - mehr nicht! Geschrieben von --Magnus Müller- Ich denke mal, Märklin wird sich sehr schnell bewegen. Schließlich hatten sie nun genügend Zeit zur Vorbereitung. Da bietet es sich jetzt an, mit einem entsprechenden Neuanfang den Markt zu begeistern. Es würde mich nicht wundern, wenn man als erstes das Digitalsystem gegen das Märklin System austauscht. Seht her, wir modernisieren und es geht weiter. Die Marke LGB wird sicherlich bestehen bleiben. Sonst hätte man sich den Kauf sparen können. Das Wissen lag bei den Mitarbeitern und die sind ja inzwischen weggefallen. Ich gebe Dir absolut recht! Märklin muss sehr schnell reagieren. Es ist inzwischen zu viel Zeit verstrichen und damit brechen u. U. Marktanteile weg oder die Händler werden LGB-müde. Aber genau hierein sehe ich eine Chance für LGB. Durch Märklin können neue Vertriebskanäle gewonnen werden. Einige Händler haben LGB aus dem Sortiment genommen, da zu groß und zu viele Lagerkapazitäten bindend (Beispiel: Karstadt in Nürnberg). LGB of America und Märklin müssen sich einigen, das ist auch klar, da der eine auf den anderen angewiesen ist. Der eine hat die Formen, der andere evtl. - und das wissen wir nicht genau - die Rechte daren. Interessant insgesamt für mich ist, was da gestern abgelaufen ist. Nach langem Hickhack machte das Amtsgericht dem langen Treiben des Insolvenzverwalters ein Ende. Von den fünf beteiligten Banken waren alle im Votum - mit Ausnahme der Sparkasse - für Märklin. Lag das daran, das Märklin als einziger eine ernstzunehmende Finanzierungszusage vorlegen konnte? Liest man die Stellungnahme der Stadt Nürnberg zu dem Ausgang des Geschehens, wird der Unmut der Verantwortlichen mehr als deutlich. Verständlich, dass die wesentliche Beteiligung der Stadt - die Sparkasse - für die Interessen der städtischen Politiker stimmte. Pikanterweise greift der Ex-Deutssche-Banker - Roland Fleck - Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg - die Deutsche Bank als das Zünglein an der Waage an, welche sich gegen G45 ausgesprochen hat. Aber warum stimmt, die Deutsche Bank ausgerechnet für Märklin? Ich kann mir das nur damit erklären, dass alle Beteiligten endlich ein Ende dieses Dramas ersehnten und dem den Zuschlag gaben, der de facto das nötige Kapital per Sofortzahlung nachweisen konnte. Noch so ein Dilemma wie mit Schöntag konnte und wollte man sich nicht leisten. | ||||
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