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ThemaUmfrage - Geschäft14 Beiträge
AutorDiet8er 8B., Südholstein / 301887
Datum06.07.2008 10:20      MSG-Nr: [ 301887 ]8219 x gelesen

Hallo
Danke Uwe für das Einbringen von eff. Zahlen.
Gehen wir einmal davon aus, dass Sven ein Gartenbahnhändler werden möchte.
Bei Märklin LGB soll er 13 Tsd Warenbestand einkaufen. Die mit Kredit finanziert sind bei rd. 10% Zinsen jeden Monat 108 ? Kosten. Früher hat man pauschal gerechnet ; wenn ich 108 Euro verdienen will muss ich mindest 1080 ? umsetzen. Das stimmt schon lange nicht mehr. Kein Händler bekommt noch die unverb. Verkaufspreise und so kannst du lässig erstmal 1400 bis 1500 Euro umsetzen um nur diese Zinsen zu bezahlen.
Die heutigen Herstellervorgaben mit Schaufenster und ortsüblichen Geschäftszeiten sind natürlich ein Mittel gegen die Garagen- und Kellerfirmen. Es zwingt aber doch zu einem grösseren Laden und ggf Personal wenn Du als Inhaber nicht jeden Tag ortsüblich selbst hinter dem Tresen stehen willst. Ladenmiete (8 bis 10 Euro p. qm ) Personalkosten Energieksosten Pflicht-Versicherungen Verbrauchsmaterial angenommen zusammen 6 bis 7 Tsd Euro im Monat zwingen Dich doch 60 bis 70 Tsd Euro p. Monat umzusetzen.
Und nun die gr. Frage zum Schluss : WOVON ?? Bei dem derzeitigen mageren Angebot an LGBGartenbahnartikeln und den wenigen Piko und Brawa Modellen kann man das nicht erreichen.
In der Not greift man zum Zubehör und den exquisiten Modellen der Kleinserienhersteller.
Nur die müssen auch vorfinanziert werden und Du hast schon wieder Zinsen an der Backe.Gerade als Neuling gibt es für Dich nur Vorauskasse oder Bankabruf. Auch die Rettung in andere Spurweiten hilft nicht weiter. Dein Warenbestand und Dein gebundenes Kapital werden nur noch grösser. Zum anderen verkaufen sich diese "Besonderheiten" nicht so schnell.
Weswegen geben denn so viele namhafte Fachhändler auf ?
Weil sie diese Lücke - mitunter erst zu spät - erkannt haben.
Die Flucht ist dann der Internethandel. Kein Laden, kein Personal, keine persönliche aufwendige Beratungen usw. Nur Versand aus meist privaten Räumlichkeiten. Das kann sogar funktionieren. Nur - siehe Uwes Beitrag - es gibt ggf Probleme mit der direkten Belieferung vom Hersteller, jedenfalls solange die Hersteller das durchziehen.
Da der Fachhändlerstatus sehr in's wackeln geraten ist, gehen Hersteller vermehrt auf den Direktverkauf. Spart zumindest den Händlerrabatt.

Die grosse Zukunftsfrage ist und bleibt : Braucht der derzeit auf Internet ausgerichtete Kunde keine Fachhändler mehr ? ( Ein neuer Thread ) Wenn dieser nur noch als Berater- Vorzeiger und Helfer in der Not fungieren soll, dann kann er die oben geschilderten Umsätze auf keinen Fall erreichen. Nicht nur das Erfolgserlebnis " Hurra ich habe es noch billiger bekommen " sondern auch der immer kleinere Geldbeutel für das Hobby zwingt zum Kauf von Schnäppchen.
Die hat der Fachhändler ggf. auch, aber nur wenn er endlich was loswerden will oder sich auf das Abenteuer Gebrauchtware eingelassen hat.

Ich weiss, dass dieser Beitrag Zündstoff enthält und erhoffe nur sachliche Argumente.
Einzelne positivere Tatsachen wird es sicher geben, aber der Abwertstrend ist nun einmal eingetreten. Das betrifft nicht nur den Modellbahnhändler.

Einen schönen Sonntag


Dieter B.

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