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RubrikElektrik allgemein zurück
ThemaSind 1,4 Ampere zu viel für einen ToyTrain Motor?18 Beiträge
AutorOliv8er 8Z., Wien / AT302657
Datum27.08.2008 10:15      MSG-Nr: [ 302657 ]11027 x gelesen

Lieber Gerd, dazu muss der Motor auch 380 Volt Drehstrom "können".
Es geht aber darum, dass man bei der Modellbahn, deren Motore für maximal 24 Volt ausgelegt sind nicht durch eine höhere Spannung mehr Leistung bekommt und somit mehr Loks am Gleis betreiben kann - das hat mit dem Ohmschen Gesetz absolut nichts zu tun!

Es ist ein Irrglaube, dass mehr Spannung besser ist - deshalb auch der Vergleich, dass ich bei für 220/250 Volt ausgelegten Geräten nicht mehr Leistung zur Verfügung habe, wenn ich die Spannung auf 380 Volt erhöhe - auch hier hat die Sache nichts mit dem Ohmschen Gesetz zu tun!

Theorie allein ist halt einfach zu wenig - man muss es auch verstehen ;-)

Wo also 24 Volt benötigt werden kann man die Leistung nur durch mehr Strom (Ampere) erhöhen und nicht durch mehr Spannung (Volt)!

Beim Akku geben Ampere-Stunden die Leistung an, die ein Akku die Spannung mit dem angegebenen maximalen Strom über eine Stunde zur Verfügung stellt (ca. natürlich nimmt die Spannung gegen Ende ab - je nach Akkutyp mehr oder weniger schnell).
Bei einem Kurzschluß kann aber ein Akku mit nur 750mAh durchaus mehrere Ampere bei nur 1,2V pro Zelle liefern - halt nur ganz kurz, aber es genügt durchaus, um dünne Kabel durchschmoren zu lassen.
Um nun die Leistung und damit die Betriebsdauer eines Modells zu erhöhen, kann man nun nicht einfach die Spannung von erwähnten ~7Volt auf zb. 12Volt erhöhen. Das bringt ausser mehr Geschwindigkeit nichts (was ja im Grunde meist gar nicht gewollt wird) - deswegen hat der Akku nämlich auch nur 1200mAh ;-)

Aber es gibt da auch eine nette Pointe: Macht doch WATT ihr VOLT! ;-)
Was imho nix anderes bedeutet, dass diese Grundlagen ja schon X-fach erklärt wurden, aber bis heute offenbar nicht wirklich bekannt sind /verstanden werden.

In dem Zusammenhang ein kleiner Ausflug:

Wird ein E-Motor herkömmlich ANALOG betrieben - also mit einer "gewöhnlichen" linearen analogen Gleichspannung von 0 - 24 Volt, so hat der Motor natürlich sein höchstes Drehmoment und damit seine größte Leistung bei maximaler Spannung (24Volt - Ausserdem sind die Kontaktprobleme bei höherer Spannung am Gleis auch geringer.). Womit nun aber auch die Lok meist wie eine Rakete völlig vorbildwiedrig zu schnell fährt.

Um nun die Lok mit vorbildlichem Tempo fahren zu lassen, genügen meist maximal 16 Volt - oft sogar nur 12 Volt (bezogen auf Gartenbahnen, deren Motore für 24Volt ausgelegt sind), halt je nach Getriebeübersetzung.

Bei analogen Betrieb (egal ob nun Akku, oder Trafo) ist natürlich durch die geringere Spannung auch die Leistung des Motors geringer (Drehmoment) - und eventuelle Kontaktprobleme größer.

Bei DIGITALEM Betrieb schaut die Sache ganz anders aus!
Hier wird der Motor IMMER mit der maximal zur Verfügung stehenden Spannung (also z.b. 24 Volt) betrieben. ABER dank PWM (PulsWeitenModulation) halt mit ganz kurzen Impulsen, die dem Motor eine geringe Drehzahl bei maximal höchst möglichem Drehmoment (Leistung) bescheren.
In der Regel genügen bei digitalem Betrieb aber auch 18-20Volt "Digitalstrom" am Gleis (bezogen für Gartenbahnen), um alle Fahrzeuge mit höchst möglicher Kraft und maximalen Tempo (Vorbildgeschwindigkeit) zu betreiben.
Das nun aufgrund gleichen Motoren und Getriebe, wie sie seitens LGB, oder PIKO, Bachmann etc. ja verbaut werden, Modelle einerseits zu schnell (zb. Stainz), oder zu langsam (zb. LCE, Taurus V200 etc.) fahren ist damit hoffentlich auch klar?! Dem Motor/Getriebe ist es nämlich egal, welches Modell er antreibt ... der fährt mit gleicher Spannung bei gleicher Drehzahl und Getriebeübersetzung immer gleich schnell/langsam ....
Leider ist der Modellbahner nun gezwungen entweder die Spannung zu reduzieren (bei digbital individuell im Decoder problemlos möglich), oder (schlimmer) die maximale Schienenspannung über erlaubte Grenzwerte anzuheben, damit seine Modelle die nötige VMax erreichen.

Mit anderen Worten heist das, dass es eigentlich ein Unding ist, dass der Modellbahner zb. 30 Volt ans Gleis legen muss, damit seine V200 vorbildlich schnell fährt - der Hersteller sollte besser eine andere Getriebeübersetzung/Motor verbauen, damit das Modell bei 24 Volt die richtige Geschwindigkeit erreicht (davon abgesehen, dass eine Überspannung für so gut wie alle Bauteile stark lebensverküzend wirkt).

Korrekt wären also maximal 24 Volt am Gleis, besser nur 20 Volt - aber man muss ja nicht immer alles korrekt machen ;-)


lg
Oliver

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 26.08.2008 16:40 , Tolk
 26.08.2008 16:50 , Wien
 26.08.2008 16:50 , 61200 Wölfersheim
 26.08.2008 16:53 , Wien
 26.08.2008 17:29 , Tolk
 27.08.2008 09:27 , Berlin
 27.08.2008 10:15 , Wien
 26.08.2008 18:35 , Belleville
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 27.08.2008 18:06 , Wien
 27.08.2008 22:39 , Arizona
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 28.08.2008 20:33 , Arizona
 28.08.2008 22:08 , Belleville
 29.08.2008 09:53 , Wien
 29.08.2008 16:23 , Arizona
 03.09.2008 09:21 , bünde

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