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| Thema | Nequida Wagons | 27 Beiträge | ||
| Autor | Stef8an 8M., Köln / NRW | 320077 | ||
| Datum | 19.11.2014 05:29 MSG-Nr: [ 320077 ] | 11234 x gelesen | ||
Hallo Gartenbahnfreunde, ich bin nicht so oft hier unterwegs, leider gehen die Beiträge oft vom eigentlichen Thema zu doch sehr persönlichen Kommentaren über, da lass' ich in der Zeit doch lieber die Bahn fahren oder noch besser, bastele... Zu den Newqida-Preisen: Es war einmal 2011, da habe ich ich mich sehr über die irrsinnig hohen Preise für LGB-Neuware für unmassstäbliche, spielzeughafte Modelle aus jahrzehntealten Formen geärgert. Ich fahre seit 1997 auf 45mm und war die ersten Jahre sehr zufrieden, bis dann im Laufe der Zeit alles immer echter wirken sollte, man(n) kennt das ja... Als die Newqida-Waggons aus China auftauchten, dann auch mehrfach in der Fachpresse vorgestellt und bekrittelt wurden, die rechtliche Seite wegen ausbleibender Reaktion von Märklin anscheinend kein Problem darstellte, wollte ich auch welche, 3-D-gescannt und plagiiert oder nicht. Leider gab es die Wagen aber, ausser in Einzelfällen, nur in England, und auch nicht dauerhaft jedes Modell in jeder Stückzahl. Die Versandkosten, Wartezeiten und die ungewisse Qualität haben mich dann doch einige Wagen billiger in Holland kaufen lassen, ich war sehr angetan von Detailtreue und Qualität, bzw. vom Preis-/Leistungsverhältnis. Positiv: Grundsätzlich muss ein Modell ja nicht aus Luran S bestehen. Der verwendete Kunststoff ist weniger dicht und deutlich leichter, lässt sich aber dafür hervorragend kleben! Mit jedem beliebigen Alleskleber, auch Sekundenkleber, wenn's sein muss, was den Bastler in mir doch sehr freut. Negativ: Oft fehlten Teile (!), die Radsätze waren unrund, der Lack unbefriedigend, Fenster in unterschiedlicher Qualität am gleichen Modell, Montagefehler beim Kesselwagen, zu kurze Deichsel beim RhB-Güterwagen (Kupplung endete unter dem Wagenboden) und leider vieles mehr, auch Kleberspuren können ein Modell unverkäuflich machen. Also die Frage, wieviel Ausschuss darf ich erwarten, bei Null Reklamationsmöglichkeit? Dank internet und Kontakten in China war allerdings ganz schnell klar, dass ich aus Deutschland keine Käufe direkt in China tätigen kann; die Engländer wurden stets als Alleinimporteure angegeben. Daher wundern mich die Preisangaben zu Newqida immer sehr, denn nur 'mal angenommen, ich wollte gewerblich in China einkaufen: - Zuerst muss ein chinesischer Exporteur gefunden und bezahlt werden, denn man kann nicht in China aufkreuzen und einfach etwas exportieren. Den Exporteur finden geht praktisch auch nur von China aus. Gute bis sehr gute chinesische Kontakte in der Speditionsbranche sind unabdingbar! - Wer in China vor Ort am Fabriktor steht und dann wirklich bis in den Showroom vordringt, bezahlt vor Ort ca. 6 US$ für einen Newqida-Kesselwagen. Aus wirtschaftlichen Gründen lohnt natürlich nur eine grosse Bestellung, z.B. 18 cbm/20"Container - Wieder daheim, sucht und bezahlt man einen deutschen Importeur, der den Container erst in China ordnungsgemäss abnimmt und dann in einen europäischen Hafen expediert, der leider nicht in Deutschland liegt. In China hat man den Preis FOB (guckt's selber nach, ich verwende hier sicherheitshalber kein Englisch ?-?), in Europa den Preis nach Anlandung bzw. Lagerung im Zollhafen (kostet auch). - Nun sind Zoll & Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten. - Vom Anlandehafen bringt der deutsche Spediteur gegen einen weiteren Obulus den Container nach Deutschland. Dann müssen 18 cbm entladen (Zeitfenster 2 Stunden!) und eingelagert werden (Lagerkosten!). Eine Kontrolle der Ware ist bis zum öffnen der Umkartons bis hierhin praktisch unmöglich. Dann folgt zeitaufwändige Kontrolle und Ausschussdefinition, Kalkulieren, Einstellen, Verkaufen, Abwickeln, Buchhaltung etc. - Nach dem Verkauf der Ware gehen 19% vom Endpreis an den Staat und 9% an die Bucht im Netz. Der erzielte Gewinn wird mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz besteuert.... Ach ja, die Chinareisen müssten natürlich unter Urlaub abgebucht werden, der Staat wird nicht glauben, dass es eine Geschäftsreise ist. "Was, Gartenbahnen, wasn' das? In China - sind das vielleicht Piratenprodukte? Nicht, aber Plagiate? Wo ist der Unterschied? Was? Sie woll'n uns wohl verschaukeln! Ist der Kunststoff giftig? Die Gartenbahner nehmen die Wagen nicht in den Mund? Produkt ab 15 Jahre? Verstehe nur Bahnhof.." Die kolportierten Newqida-Preise mögen vielleicht irgendwann, irgendwo gegolten haben, aber ich kann versichern, dass die erzielten Gewinnspannen nicht so hoch sind wie immer angenommen wird, da man einen hohen Anteil an Ausschuss haben wird.. Und sehr viel Arbeit. Bei der grossen Abnahmemenge wird das ein Abenteuer, das man nur "von Gartenbahner zu Gartenbahner" machen kann, gewerblich natürlich, aber mit Spass, preis-werte Waggons anbieten zu können. Und nichts macht soviel Spass wie selbst gebasteltes! Ob mit airbrush, Pinsel oder Puder gealtert, umgebaut, personalisiert, z-gestellt oder radioaktiv belastet. Ganzzüge aus Kesselwagen sehen wirklichkeitsgetreu aus; also nicht ein Wagen jeder Benzinmarke, sondern ein Dutzend gleicher Wagen in verschiedenen Alterugsstufen oder alle frisch aus der Lackiererei... Bastel' Dir einen - ob Finescale oder Fantasiebahn, Hauptsache der Zug rollt... und macht Spass! Stefan Michel ZWO-Mnicht | ||||
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