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ThemaAlles gut bei Märklin ? Denkste ! Zinkpest, Verlust wie Vorjahr, u.a.10 Beiträge
AutorJürg8en 8M., Weinstadt-Grossheppach / Baden-Württemberg300124
Datum28.03.2008 12:19      MSG-Nr: [ 300124 ]26254 x gelesen
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  • 04.09.16 Chefentwickler muss gehen
  • 04.09.16 Zinkpest frisst an Märklins Nerven

  • hallo,

    hier eine aktuelle Meldung, passend zum Thema:

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    wie zugesagt, nachstehend ein kurzer Bericht über den ersten Termin (Gütetermin) im Kündigungsschutzverfahren Klaus Kern / Gebr. Märklin vor dem Arbeitsgericht Stuttgart, Verhandlungsort Göppingen,

    Dienstag, 25.03.2008, vormittags


    Vorab: Nicht ein einziges Mal habe ich während meiner früheren langjährigen Tätigkeit als Arbeitsrechts-Justiziar eines Arbeitgeberverbandes bei einem Gütetermin solch eine eindeutige Einschätzung eines Gerichts erlebt und eine solch granatenmäßig einfältige Begründung! Dem erst rund ein halbes Jahr für Märklin tätigen neuen Personalchef (wohl noch in der Probezeit?) Roth, der die fristlose Kündigung auch noch ohne vorherige Betriebsratsanhörung(!) am 22. Februar dem 52 Jahre alten und schon seit 1985 bei Märklin beschäftigten Entwicklungschef übergeben durfte, mag so mancher neutrale Beobachter ein neues Betätigungsfeld empfehlen.

    Kurz zusammengefaßt zur Kündigung von Klaus Kern: "Dümmer geht's nümmer....."


    Oder ganz sachlich:

    Am 13.02. soll Herr Kern laut Märklin in einem Chatroom gegenüber einem Herrn Lichtenhof aus einem Beneluxland auf dessen Anfrage (mit schlechtem Bild einer Lok) mitgeteilt haben, daß es sich dabei wohl um eine Fälchung hadele wegen des ersichtlichen Zinkfraßes etc.

    Am 14.02. stellte er nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung (die erstaunlicherweise über den unterdrückten BCC-Modus von dieser Anfrage informiert war...!?) klar, daß es sich wohl doch um keine Fälschung handelt. Darin(!) sah die Geschäftsführung eine "bewußte Falschdarstellung und Anlügen der Geschäftsführung". Pressesprecher Roland Gaugele soll vorher mit Herrn Kern gesprochen - was Herr Kern bestreitet - und danach die Geschäftsführung unterrichtet haben... welche Rolle Gaugele wirklich spielt, ergibt sich wohl erst später.

    Diese "Kündigungsgründe" wurden seitens des Märklin-Vertreters erst jetzt vollständig vorgetragen, eine Anhörung des Betriebsrats - gesetzlich vorgeschrieben - fand erst gar nicht statt, weder zur fristlosen noch zur fristgerechten Kündigung....!

    Eine weitere (vorsorgliche) fristgerechte Kündigung wurde in der Verhandlung angekündigt, diese ist noch nicht zugegangen und es fragt sich, welcher Betriebsrat bei solch fadenscheinigen Begründungen überhaupt zustimmen könnte? Außerdem: Nachdem Zinkfraß/Zinkpest seit jeher ein Thema bei Märklin war und ist, verwundert es doch sehr, daß eine Märklin-Geschäftsführung darüber nicht abschließend informiert ist!

    Die Behauptung, durch das Verhalten von Herrn Kern habe es "in den Benelux-Staaten massive Probleme mit Händlern" gegeben, erscheint deshalb auch wenig nachvollziehbar und aus der Marketing-Ecke nachgeschoben worden zu sein.

    Das Gericht stellte klar, daß sowohl fristlose als auch fristgerechte Kündigung überhaupt nur möglich gewesen wäre, wenn Herr Kern "v o r s ä t z l i c h" und bewußt die Geschäftsführung getäuscht habe, wobei noch ein Motiv(!) ersichtlich sein müßte (z.B. - so das Gericht -Bereicherung, Vertuschung früherer Fehler...) u n d er sog. "leitender Angestellter" im Rechtssinne ist, nur dann ginge eine Kündigung ohne Betriebsratsanhörung.


    Leitender Angestellter dürfte danach Herr Kern sicher nicht sein, auch wenn er Entwicklungschef ist und - laut Märklin - über einen Etat von etwa 10 Mio. Euro verfügt

    (ein Betrag, über den mancher untergeordnete Abteilungsleiter großer Firmen allerdings auch schon verfügt einschließlich vergleichbarem Gehalt).

    Das Gericht weiter: "Ein solcher evt. Fehler reicht sicher nicht, außerdem müsse als Voraussetzung zudem erst klar sein, daß Lok kein Plagiat..." Es steht bis heute nicht fest, was mit der Lok tatsächlich war.

    Das Gericht wies - wie üblich und pflichtgemäß - darauf hin, daß man sich auch gütlich einigen könne, z.B. bezahlte Freistellung bis Ende September nebst sehr gutem Zwischenzeugnis und Abfindungszahlung in Höhe von etwa 150.000 Euro statt der sonst üblichen rechnerisch darstellbaren 90-100.000 Euro....! Deutlicher geht's nicht.

    Kammertermin (dann in Stuttgart) wäre ansonsten Ende Mai/Anfang Juni d.J.

    Der Eindruck, daß man krampfhaft versuchte, irgendeinen Grund zu finden, drängt sich auf. Nicht einmal eine Abmahnung könnte es m.E. "dafür" geben, selbst wenn eine völlig uninformierte Geschäftsführung einmal falsch informiert worden wäre!

    Warten wir es ab. Die letzten 22 Jahre gab es viele Geschäftsführer und Marketingleiter bei Märklin, aber nur einen - sehr beliebten und bisher wohl meist fehlerfreien - Entwicklungschef, auf dessen baldige Rückkehr laut Aussagen vieler von uns befragter Angestellter die Märklin-Mitarbeiter hoffen. Eine Entschuldigung bei Klaus Kern wäre mehr als angebracht!

    Es grüßt Sie ein -was die Kündigung angeht- ratloser

    Roland Kimmich

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    Jürgen Mayer, Webmaster

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